Festspiel-Premiere

Eine Oper im Kinoformat

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Romeo und Julia lieben in CinemaScope: Der ORF überträgt live die Premiere. Im Talk: Christoph Hirschmann traf Nino Machaidze.

Er freut sich, eine „Robin-Hood-like Hollywoodstory“ verfilmen zu können, sagt TV-Regisseur Brian Large, und er meint damit nicht jenen Wald, in dem Mozarts Don Giovanni hier in Salzburg spielt. Large meint Gounods Roméo et Juliette in der Felsenreitschule und sieht sich dabei konfrontiert mit „einem Broadway-Musical in CinemasCope“, mit „massenhaft wunderbaren Kostümen, die sehr teuer gewesen sein müssen“ und „zwei liebenswerten Protagonisten“, nämlich Nino Machaidze und Rolando Villazón in den Titelrollen. Der ORF überträgt die Premiere von Gounods Oper live am Samstag (2. August) ab 20.15 Uhr in ORF 2 und 3sat sowie auf Ö1.

Ekstase
Brian Large hat zehn Kameras zur Verfügung und ist seit Jahrzehnten mit den gewaltigen Ausmaßen der Felsenreitschule vertraut, die Regisseur Bartlet Sher mit ebenso gewaltigen Massen von Chorsängern und Statisten füllt.

Für Sher ist „diese Oper eine emotionale Traumlandschaft des Schauspiels. Die Handlung muss nicht direkt erzählt werden. Denn in der Felsenreitschule zu inszenieren, gibt einem die Möglichkeit, die Ekstase des Sich-Verliebens durch Gounods Musik zu erleben.“ Sher erhielt soeben in den für seine Regie beim Musical South Pacific den Tony-Award und wird 2010 an der Met Hoffmanns Erzählungen herausbringen.

Abfällig
Auch bei der TV-Aufzeichnung des Don Giovanni in Claus Guths Inszenierung, die von der Kritik allgemein recht abfällig beurteilt wurde, führt Brian Large Regie. Er meint, die Aufführung sei trotzdem „sehr fernsehtauglich, weil die Sänger wunderbar agieren und man die gegenüber dem Original doch sehr veränderte Story gut in Details auflösen kann.“

3sat wird die Aufzeichnung im Herbst zeigen. Der ORF hat eine Option, sendet aber heuer auf keinen Fall, denn als zweite salzburger Oper dieses Sommers bringt er Verdis Otello am 11. August.

„Roméo et Juliette“: Samstag, 2. August, Felsenreitschule, Salzburg, 20.15 Uhr, ORF 2.

Nino Machaidze singt ab Samstag die Julia in „Roméo et Juliette“. Das Interview

ÖSTERREICH traf die in Mailand lebende Georgierin Nino Machaidze (25) zum Talk über Salzburg und die große Liebe.

ÖSTERREICH: Ist Salzburg für Sie ein „Arbeitsplatz“ wie jeder andere? Oder haben die Festspiele etwas Besonderes?

Nino Machaidze: Salzburg ist eine Musikstadt. Egal, ob man nach links oder rechts schaut – überall ist Musik. Und das ist sehr eigenartig und wunderschön.

ÖSTERREICH: „Roméo et Juliette“ thematisiert die ewige Liebe. Ist das nur „Oper“, oder gibt es die wirklich?

Machaidze: Meiner Ansicht nach existiert die große Liebe auch im Hier und Heute. Ich selbst glaube an die Liebe – an die ewige Liebe! Sicher, bei Romeo und Julia kommt noch dazu, dass die beiden aus ihrer besonderen Situation heraus allen Mut zusammenfassen und aus Liebe den Tod wählen ... Trotzdem: Die große Liebe existiert nicht nur auf der Opernbühne.

ÖSTERREICH: Wie ist die Zusammenarbeit mit „Romeo“ Rolando Villazón?

Machaidze: Er ist unterhaltsam, höflich, ein großartiger Sänger und ein fantastischer Mensch und Kollege.

Das Interview führte Christoph Hirschmann

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