Als letzte Festwochen-Produktion hat heute Beethovens Oper „Fidelio“ Premiere.
Beethovens einzige Oper Fidelio, die als Singspiel beginnt, als symphonisches Drama zum Höhepunkt kommt und als Oratorium endet, ist eines der größten, schwierigsten und rätselhaftesten Musiktheaterstücke aller Zeiten: eine deutsche Freiheitsoper, in der Singspiel- und pathetischer Opernstil zur Verherrlichung eines sittlichen Ideals verquickt sind.
Freiheitsoper
Das in Spanien im 17. Jahrhundert spielende Drama von Leonore, die verkleidet als Bursche Fidelio ihren Mann Florestan aus dem Gefängnis befreit, wird gern als politisches Stück interpretiert: Man lässt Soldaten in SS-Uniform das Gefängnis bewachen und hebt den Befreiungscharakter hervor. Dabei ging es Beethoven darum, anhand einer extremen Situation die unbedingte Liebe der Leonore zu Florestan unter Beweis zu stellen. Die Oper ist eine Explosion der Gattenliebe.
Für die Festwochen inszeniert Bilderstürmer Achim Freyer Fidelio im Theater an der Wien, Marc Minkowski und seine Musiciens du Louvre musizieren die geniale Partitur, wie es sich gehört, im Originalklang.
E. Hirschmann-Altzinger