Mit 95 Jahren

Fotografie-Doyen Erich Lessing ist tot

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Machte sich als Fotodokumentarist und Reportagemeister einen Namen.

Der österreichische Fotograf Erich Lessing ist in der Nacht auf heute, Mittwoch, im Alter von 95 Jahren in Wien verstorben. Das teilte die Israelitische Kultusgemeinde in einer Aussendung mit. Lessing galt als Doyen der fotografischen Zunft, der mit seinen Bildern Weltgeschichte festgehalten hat.

Leben

Geboren wurde Lessing am 13. Juli 1923 in Wien. 1939 emigrierte er nach Palästina und beschäftigte sich bereits in seiner Jugend mit der Fotografie. Sie sollte folglich auch sein weiteres Leben prägen: Noch während des Kriegs arbeitete er als Fotograf, kehrte nach Kriegsende nach Wien zurück und war in der Folge die Nachrichtenagentur Associated Press sowie Zeitschriften wie "Life", "Paris Match" oder "Fortune" tätig. Anfang der 1950er-Jahre stieß er dann zur heute legendären Magnum Agentur.

Werke

Auf seinen Bildern hielt Lessing prägende Ereignisse fest, etwa den Besuch von Charles de Gaulle in Algerien oder der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags am Balkon des Belvedere. Später holte er auch historische Persönlichkeiten wie Musiker, Poeten oder Physiker vor seine Linse. Insgesamt entstanden im Laufe seiner Karriere Zehntausende Aufnahmen, die zum Teil auch in seine mehr als 60 Bücher und unzählige Ausstellungen gelangten. Beinahe ebenso zahlreich waren die Auszeichnungen für Lessing, darunter der Große Österreichische Staatspreis für Künstlerische Fotografie 1998.
 
   Die Kultusgemeinde zeigte sich in der Aussendung betroffen vom Ableben Lessings. "Mit Erich Lessing verliert die Welt nicht nur einen herausragenden und vielseitigen Künstler, sondern auch einen außergewöhnlichen Menschen, einen Zeitzeugen und scharfen Beobachter. In dieser schweren Stunde gilt unser Mitgefühl seiner Familie."
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