Worte, die tief treffen und zeigen, wie sehr sie leidet. Mit dem Satz "Die Kritik belastet" bricht Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit erstmals ihr Schweigen im Drama um ihren ältesten Sohn Marius Borg Høiby.
In der norwegischen TV-Dokumentation "Das Jahr mit der Königsfamilie" äußert sich Mette-Marit erstmals öffentlich mit eigenen Worten zu den schweren Vorwürfen, die seit mehr als einem Jahr die norwegische Monarchie erschüttern. An ihrer Seite: Kronprinz Haakon. Sie spricht dabei nicht nur als Prinzessin, sondern vor allem als Mutter. Was sie besonders belastet, sei nicht allein die Schwere der Vorwürfe gegen ihren Sohn, sondern die öffentliche Kritik an ihr selbst und ihrem Familienmodell. "Ich finde es schwierig, für Dinge verantwortlich gemacht zu werden, die ich nicht getan habe", sagt die künftige Königin im norwegischen Fernsehen.
Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit (50) mit ihrem ältesten Sohn Marius Borg Hoiby (28)
Vor allem der Vorwurf, sie habe Anzeichen übersehen oder nicht angemessen reagiert, treffe sie tief. "Ich glaube, viele Eltern, besonders in ähnlichen Situationen wie wir, wissen, wie belastend das innerlich ist. Und dann so hart kritisiert zu werden, obwohl wir versucht haben, unser Bestes zu tun."
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Verantwortung und Zurückhaltung
Mette-Marit betont, sie habe Verantwortung übernommen und externe, professionelle Unterstützung eingeschaltet. Kritik an ihrem Handeln müsse auf richtigen und überprüfbaren Tatsachen beruhen. Dass sie und Kronprinz Haakon sich bislang kaum öffentlich äußerten, sei eine bewusste Entscheidung gewesen. "Es war immer unsere Überzeugung, dass dieser Fall vor das Rechtssystem gehört", so Mette-Marit. Deshalb habe man sich weder zur Sache noch zu privaten Details äußern wollen, solange das Verfahren nicht abgeschlossen sei. Erst danach könne man entscheiden, ob und wann eine Stellungnahme sinnvoll sei. Besonders belastend empfinde sie den Vorwurf, die Situation nicht ernst genommen zu haben: "Denn genau das haben wir getan."
Auch König Harald meldet sich zu Wort
Unterdessen äußerte sich auch König Harald V. zu dem Fall. Der 88-Jährige hofft, dass der anstehende Vergewaltigungsprozess zu einer Art Abschluss für alle Beteiligten führen könne. In einem Interview mit dem Sender NRK sagte der Monarch, er habe großes Mitgefühl für "alle Betroffenen". Man hoffe, "dass es ihnen nach dem Prozess besser geht" – und betonte dabei, es gehe nicht nur um die eigene Familie.
Marius Borg mit Andrea Shelby
Mette-Marit steht damit im Zentrum eines der größten königlichen Familiendramen Europas. Ihr ältester Sohn Marius Borg Høiby aus einer früheren Beziehung muss sich ab dem 3. Februar 2026 vor Gericht verantworten. Die Anklage umfasst 32 schwerwiegende Punkte, darunter mehrfacher Vergewaltigung, Körperverletzung und häuslicher Gewalt.
Auf die Frage, ob das Kronprinzenpaar beim Prozess anwesend sein werde, erklärte Kronprinz Haakon, man habe dazu klare Gedanken, wolle diese jedoch derzeit noch nicht öffentlich machen.