Konzert

Grönemeyer statt Fußball im Wörthersee-Stadion

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Das Klagenfurter Publikum war von dem deutschen Sänger begeistert. Dennoch ist nicht klar, ob es weitere Konzerte im Stadion geben wird.

Seinen ursprünglichen Zweck - als Austragungsort der EURO 2008 - hat das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt längst erfüllt. Freitagabend diente es erstmals - und gleichzeitig vielleicht letztmals - als Kulisse für ein großes Popkonzert. Rund 25.000 Fans des deutschen Gefühlsbarden Herbert Grönemeyer fanden sich im Rund des Stadions ein, um zu erleben, was diese Arena außer großem Fußball noch zu bieten hat. Sie wurden nicht enttäuscht.

Ob jemals wieder ein derartig großes Konzert in Klagenfurt stattfinden wird, ist nach wie vor unklar: Die Stadtväter haben sich nämlich noch nicht geeinigt, ob das Stadion in der derzeitigen Form bestehenbleiben, oder wie ursprünglich geplant, auf 12.000 Sitzplätze zurückgebaut werden soll. Mit einem Rückbau wären so große Konzerte allerdings nicht mehr möglich.

Das nahezu ausverkaufte Wörthersee-Stadion bot in jedem Fall trotz der grauen Wolken am Himmel die perfekte Bühne für ein sehr persönliches und abwechslungsreiches Konzert. Beim Einstieg mit "Leb in meiner Welt" stellten überzogene Bässe zwar noch die Gehörgänge auf die Probe, spätestens bei "Ich mag Musik nur wenn sie laut ist" hatten die Tontechniker aber die richtige Abstimmung gefunden.

Mix aus Klassikern und Neuem
Der Mix aus alten Klassikern und neueren Werken war beliebig aber immer passend gewählt. Grönemeyer strahlte beim Konzert im Rahmen seiner Tour "12" bei allen Nummern Unbeschwertheit und Freude aus, die erkennen lies, dass er sich in Klagenfurt wohl fühlte.

Die 15-köpfige Bühnen-Crew des 51-Jährigen tat das Ihrigen dazu, um die Lockerheit und Freude ihres Leaders auf das Publikum zu übertragen. Ob dabei Stimmungsmusik oder ernste Nummern gespielt wurden war für die Qualität der Darbietung unerheblich. Der Mittelsteg im Stadion war zentraler Aufenthaltsort für Grönemeyer und seine Begleiter, wobei das Bad in der Menge allen sichtlich Spaß bereitete.

Als die dritte Zugabenserie eingeleitet wurde, kündigte der Barde alleine am Klavier sitzend das obligate "Ich hab dich lieb" an. Grönemeyer spielte aber mit dem Publikum und stimmte zum Gaudium aller "Du bist die Rose vom Wörthersee" an. Das erste Mal an diesem Abend sang die gesamte Arena ohne sein Zutun mit. Mit dem gelungenen Abend ist Klagenfurt kein weißer Fleck auf der Konzertlandkarte Österreichs mehr. Ob das so bleibt, muss aber bis auf weiteres offen bleiben.

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