Horrende Stargagen und steigende Kosten führen zu einem dramatischen Anstieg der Ticketpreise: Die Konzertindustrie steckt in der Krise.
Wer im Juni 2008 Elton John in Wien sehen möchte, muss zwischen 62 und 221 Euro für ein Ticket hinlegen. Geradezu ein Schnäppchen im Vergleich zu Celine Dion: Für das Konzert (1. Juli 2008, Stadthalle) reicht das Preisspektrum von 120 bis 250 Euro. Selbst beim Pink-Konzert in Schladming (8. Dezember) kostet ein Stehplatz 50 Euro.
Besonders happig
Die Preise bei den Superstars der Klassik. Für
den Auftritt von Lang Lang (28. Juni 2008, Schloss Schönbrunn) sind zwischen
130 und 278 Euro fällig, für das Triumvirat Domingo, Netrebko & Villazon
(27. Juni 2008, Schönbrunn) gar zwischen 278 und 443 Euro! Vip-Packages für
Kaliber wie Netrebko und Lang Lang sind überhaupt jenseits: Für sie muss man
zwischen 400 und 800 Euro hinblättern.
Kostenexplosion
"Die Gründe für die steigenden Ticketpreise sind
vielfältig", sagt Katrin Edtmeier von der LS Konzertagentur. "Die Kosten für
Werbung, Bühne, Licht und Künstler sind stark gestiegen, weil auch die Shows
aufwändiger werden". Als Veranstalter würde man trotz der hohen Preise aber
nicht mehr verdienen. "Im Gegenteil: Unsere Break-Evens werden höher, wir
müssen viel mehr Karten verkaufen als früher", so Edtmeier. Allein die
Gesamtkosten für das Konzert von Celine Dion würden "einen 7-stelligen
Eurobetrag" ausmachen.
"Die Künstler verkaufen immer weniger CDs", sagt Konzertveranstalter Wolfgang Klinger (Rock and More). "Die Auftrittsgagen sollen diese verringerten Einnahmen kompensieren". Klinger räumt ein: "Die Kartenpreise sind generell zu hoch. Aber solange es Fans gibt, die bezahlen, wird es auch solche Preise geben."
Generationenfrage
Doch viele Stars können die großen Hallen nicht
mehr füllen. Klinger: "Für ein volles Stadion braucht es zwei Generationen
an Fans, wie bei den Rolling Stones oder Robbie Williams."
Und Celine Dion. Edtmeier: "Der Verkauf der 12.000 aufgelegten Karten läuft trotz der Preisgestaltung gut."