Trauer um Schauspiel-Legende

Krebs-Drama um Peter Simonischek (†76)

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Österreich trauert um einen der ganz großen Publikums-Lieblinge.

Wien. Mehr als 100 Mal in acht Jahren stand Peter Simonischek auf dem Salzburger Domplatz als Jedermann auf der Bühne. So oft wie kein anderer Schauspieler spielte er die Geschichte vom Mann, der plötzlich mit seinem Tod konfrontiert ist.

In der Nacht auf Dienstag kam der Tod wirklich. Peter Simonischek ist nicht mehr, er wurde 76 Jahre alt. Sein Freund Peter Gillmayr verkündete auf Facebook: „In der Nacht erreicht mich die erschütternde Nachricht, dass ­Peter Simonischek um 23:45 Uhr gestorben ist.“

Zu Silvester stand der Publikumsliebling noch auf der Bühne der Staatsoper als Frosch in der Fledermaus. Da war seine Krankheit – Mitte 2022 wurde Krebs diagnostiziert – wohl schon weit fortgeschritten.

"Belangloses zu tun, das ist schade um die Zeit"

Vermächtnis. Die Lust an der Arbeit verließ ihn seit dem Karriere-Start in Graz nie. Seine Engagements führten ihn nach St. Gallen, Düsseldorf, Berlin, schließlich nach Wien. Anfang des Jahres stellte Simonischek – Ehrenmitglied des Burgtheaters – seinen letzten Film Der vermessene Mensch vor, in dem er einen Ethnologen am Ende des 19. Jahrhunderts spielt. „Etwas Belangloses zu machen, auch wenn es ganz schöne Rollen sind, da ist es schade um die Zeit, wenn man so alt ist wie ich“, sagte er.

Seine späte Weltkarriere startete 2016 mit dem Film Toni Erdmann. Darin versucht er sich in das Leben seiner Filmtochter einzumischen: „Ich habe wirklich viele Angebote durch Toni Erdmann. Die hatte ich vorher auch, nur nicht so gute.“

Peter Simonischek hinterlässt seine Ehefrau ­Brigitte Karner und drei Kinder (Max, Kasper, Benedikt). Alle sind Schauspieler.

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