In seinem Stück "Afterlife" rückt der englische Regisseur Michael Frayn das Leben des großen Österreichers ins Rampenlicht.
In seinem jüngsten Stück "Afterlife" beschäftigt sich der britische Dramatiker Michael Frayn mit Leben und Wirken des österreichischen Regisseurs und Theaterleiters Max Reinhardt um die Zeit des "Anschlusses". Einen Schwerpunkt bilden laut Ankündigung dabei Reinhardts "Jedermann"-Inszenierungen für die Salzburger Festspiele sowie seine Rolle als deren Mitbegründer. Das Stück feiert am 11. Juni seine Uraufführung am Londoner National Theatre, ab sofort gibt es bereits Previews. Regie führt Michael Blakemore, Roger Allam ist in der Hauptrolle zu sehen.
Idee wurde in Österreich geboren
In seiner Einführung zu
"Afterlife", die Frayn in der Essaysammlung "Stage Directions: Writing on
Theatre 1970 - 2008" publizierte, beschreibt er den Mitbegründer der
Salzburger Festspiele u.a. als mutig, gesellig, streitsüchtig und
überempfindlich aber vor allem als "den Juden, der Hitlers Angebot einer
Wiedergeburt als Arier" ablehnte." Die Idee für das Stück kam Frayn bei
einem Spaziergang mit seiner Frau, der Biografin und Kritikerin Claire
Tomalin, durch den Garten des barocken Schlosses Leopoldskron in der Nähe
von Salzburg, das Reinhardt gehörte und von ihm renoviert worden ist, wie er
in einem Interview erzählte.
Als Regisseur konnte Michael Blakemore gewonnen werden, der bereits die Frayn-Stücke "Democracy" und "Copenhagen" am Londoner National Theatre auf die Bühne gebracht hat. Die Hauptrolle übernimmt, wie schon in "Democracy", als er den deutschen Kanzler Willy Brandt verkörperte, der britische Schauspieler Roger Allam.