Noch vor wenigen Wochen jubelte Europa über das für Deutschland gestartete Wiener ESC-Duo Abor & Tynna. In Basel belegten dabei Platz 15. Doch jetzt geraten musikalische Erfolge in den Hintergrund: Abor steht im Zentrum eines Shitstorms, der seinen Ruf schwer beschädigen könnte
Im Netz kursieren derzeit Screenshots und Videoausschnitte, die dem österreichischen Musiker homophobe, frauenverachtende und politisch fragwürdige Äußerungen zuschreiben. Besonders auf der Plattform X (ehemals Twitter) sowie auf dem beliebten ESC-Fan-Account „EurovisionCrave“ werden angebliche Alt-Posts veröffentlicht, die Abor in ein denkbar schlechtes Licht rücken. Unter anderem soll er Pro-Trump-Inhalte geteilt, queerfeindliche Aussagen verbreitet und sich frauenfeindlich geäußert haben.
Nun hat sich der ESC-Teilnehmer auf Instagram selbst zu Wort gemeldet. In einem offenen Statement gibt er zu: „Diese Kommentare stammen von mir – und ich bereue sie zutiefst.“ Die Aussagen seien mehrere Jahre alt und er schäme sich nicht nur für den Inhalt, sondern auch dafür, dass er anfangs versucht habe, den Account abzustreiten.

„Ich möchte mich aufrichtig bei allen entschuldigen, die ich mit diesen Aussagen verletzt habe. Sie spiegeln nicht wider, wer ich heute bin.“ Damit hofft Abor, zumindest einen Teil seiner Fans zu besänftigen – und die Öffentlichkeit von seinem Sinneswandel zu überzeugen.
are we buying this or is it just bullcrap pic.twitter.com/KKw2ZcsKde
— anya ???? (@suecatargaryen) June 6, 2025
Ob die Entschuldigung reicht, um die Karriere von Abor & Tynna zu retten, ist derzeit offen. Im Internet gehen die Meinungen auseinander. Während einige User fordern, ihn beim ESC künftig zu boykottieren, zeigt sich ein Großteil der Kommentierenden verständnisvoll. „Fehler machen wir alle – wichtig ist, dass man dazulernt“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere meint: „Du musst dich nicht für alte Posts entschuldigen, wenn du heute ein anderer Mensch bist.“
hi everyone.
— indefinite hiatus. (@abtupdate) June 6, 2025
2 days ago, it had come to my attention that Abor had reposting content that showed a more pr0-tr*mp and r&cist and h0m0ph0bic stance. I initially gave it the benefit of the doubt until more evidence became pilling up in my DMs. pic.twitter.com/AKUMqXkPUU
Fest steht: In der ESC-Welt, die sich für Diversität und Toleranz starkmacht, wiegt der Vorwurf besonders schwer. Ob Abor & Tynna ihre musikalische Reise fortsetzen dürfen, hängt jetzt nicht nur von ihrem Talent, sondern auch vom öffentlichen Meinungsumschwung ab.