Jamala gewinnt für Ukraine. Sieger-Song floppt schon jetzt. Moskau tobt.
„Die Wahrheit hat wie immer gesiegt. Mit ihrem Lied hat sich das ganze ukrainische Volk an die Welt gewandt.“ Spätestens das Jubel-Statement des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko erklärte den Song Contest zum Politikum. Mit Jamala und ihrem Protest-Song 1944 hat in Stockholm nicht der beste Hit, sondern die Anti-Putin-Stimmung gesiegt.
Video zum Thema:Jamala - "1944"
Erpressung Susana Dschamaladinowa, so die neue ESC-Queen bürgerlich, wuchs in Kirgisistan auf und ist Muslima. Sie vertonte die Vertreibung der Krim-Tataren und traf damit Europa mitten ins Herz. Der sperrige Song, der schon jetzt in den Charts floppt (nur Platz 25 in Österreich), wird nun zum großen Aufreger. Vor allem in Moskau: „Das ist ein Sieg des Kalten Krieges,“ meint Parlamentarier Kossatschjow. „Der Westen habe einer ukrainischen Erpressung nachgegeben“, so Krim-Führer Baalbek.
Nein zur Krim Wird Jamala in der Ukraine bereits als Staatsheilige gefeiert, so verwirft ESC-Präsident Direktor Jon Ola Sand die Idee, den nächsten ESC auf der Krim abzuhalten. „Wir freuen uns auf Kiew.“