Der Schauspieler verstarb 80-jährig in der Nacht auf Sonntag.
Der Schauspieler Traugott Buhre ist tot. Im Alter von 80 Jahren sei der Theater-, Film- und Fernsehdarsteller bereits in der Nacht zum Sonntag gestorben, teilte die Ruhrtriennale am Montag in Essen mit. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Buhre vor zwei Wochen eine Lesung und seine Rolle in Andrea Breths Inszenierung "Der zerbrochene Krug" bei dem Kulturfestival im Ruhrgebiet abgesagt.
Zuletzt stand der 1929 im ostpreußischen Insterburg geborene Schauspieler im Juni am Zürcher Schauspielhaus in Thomas Bernhards "Immanuel Kant" auf der Bühne. Seine letzte Fernsehrolle hatte er 2008 in einer "Tatort"-Folge mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers.
Buhre war einer der Großen der deutschen Theater-, Film- und Fernsehwelt. Auf der Bühne faszinierte der 1929 im ostpreußischen Insterburg geborene Schauspieler durch Wahrhaftigkeit in seiner einfühlsamen Darstellung vielschichtiger, oft widersprüchlicher Charaktere - mal wortgewaltig und laut, dann wieder grüblerisch und flüsternd fast, aber immer präsent. Dabei prägte er mit seinem Spiel Inszenierungen von Thomas-Bernhard. Jahrelang tourte er mit Bernhards "Theatermacher" als Bruscon in einer seiner Paraderollen durch die Lande. In der Nacht zum Sonntag starb er im Alter von 80 Jahren.
Buhre, am 21. Juni 1929 als Sohn eines Pfarrers geboren, lebte nach der Scheidung seiner Eltern bei seiner Mutter. Zum Kriegsende kam er in die Heide. Dort verdiente er zunächst mit Arbeiten bei einem Bauern sein Geld, las nebenher jedoch Sartre und Kierkegaard. Ende der 40er Jahre setzte er sich unter 120 Bewerbern durch und begann seine Ausbildung an der Schauspielschule Hannover. Seine steile Karriere begann über das Badische Staatstheater Karlsruhe, am Bremer Theater und Köln und führte schließlich an die großen Bühnen im deutschsprachigen Raum.
Er spielte unter Claus Peymann den Nathan (1981, Bochum), den Faust unter der Regie von Hans Hollmann (1979, Hamburg), den Lear in der Inszenierung von Peter Palitzsch (1972, Frankfurt) - und fesselte das Publikum immer wieder in Uraufführungen von Bernhard-Dramen. Buhre war seit 1971 mit der Schauspielerin Brigitte Buhre (geborene Graf) verheiratet und hatte sieben Kinder.
Aus gesundheitlichen Gründen hatte Buhre vor zwei Wochen eine Lesung und seine Rolle in Andrea Breths für September angesetzte Inszenierung "Der zerbrochene Krug" bei der Ruhrtriennale abgesagt. Zuletzt stand er im Juni am Zürcher Schauspielhaus in Thomas Bernhards "Immanuel Kant" auf der Bühne. Seine letzte Fernsehrolle hatte er 2008 in einer "Tatort"-Folge mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers.