Auftritte von Adna, Sea Change und Sekuoia am Freitag im WUK.
Nach einem Fokus auf Dänemark ist es nun also "a nordic affair": Am Freitag erhalten fünf Künstler aus dem skandinavischen Raum im Rahmen des "JaJaJa"-Festivals im WUK Gelegenheit, sich dem Wiener Publikum zu präsentieren. Für Anna Hildur Hildibrandsdottir vom Nordic Music Export ein logischer Schritt nach der "Spot on Denmark"-Reihe in den vergangenen Jahren. "Wir wollen das weiter ausbauen."
Hildibrandsdottir ist Programmdirektorin der gemeinsamen Musikinitiative von Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island. "Alle fünf Länder hatten bereits seit längerer Zeit Exportbüros und es gab auch immer wieder informelle Treffen. Aber 2008 entstand schließlich die Idee, sich zusammenzuschließen, um strategischer arbeiten zu können", so Hildibrandsdottir gegenüber der APA. Finanziert werden die Tätigkeiten zum Teil von der öffentlichen Hand sowie den Exportbüros und einzelnen Projektteilnehmern.
Geburtsort London
"Das 'JaJaJa'-Festival basiert auf einer Club-Nacht, die 2009 in London das erste Mal stattfand. Mittlerweile gibt es einen Ableger in Berlin und nun ist Wien die dritte Station", erläutert Hildibrandsdottir die Expansion der Konzertreihe. "Unser Hauptziel ist es, aufstrebende Künstler der nordischen Region den Menschen in diesen drei Ländern vorzustellen. Aber natürlich sollen die Musiker dabei auch Kontakte knüpfen."
In Wien wird dies etwa die junge Schwedin Adna sein, die nach der Absage von Elliphant einspringt und im Frühjahr ihr Debüt "Run, Lucifer" veröffentlichen wird: Ihr entschleunigter Pop, der zwischen elektronischen Spielereien und akustischem Folk wandelt, kann dank dichter Atmosphäre und einer großen Stimme auch im reduzierten Klangumfeld bestehen. Die Norwegerin Ellen A. W. Sunde fühlt sich als Sea Change wiederum eher in synthetischen Gefilden Zuhause, und der Däne Patrick Alexander Bech-Madsen lässt mit seinem Projekt Sekuoia knusprige Beats auf gefühlvolle Kopfhörer-Sounds treffen. Komplettiert wird das Line-up von Noah Kin aus Finnland und Vök aus Island.
"Die nordische Musikszene ist derzeit sehr dynamisch und floriert wirklich. Das hat seinen Grund wohl in einer Vielzahl von Umständen: Einerseits gibt es etliche, höchst erfolgreiche Vorbilder für junge Musiker, andererseits ist die Infrastruktur was Labels, Songwriter oder Produktionshäuser betrifft gut ausgebaut", versucht Hildibrandsdottir den Erfolg skandinavischer Popmusik zu erklären. "Die Elektronikszene ist derzeit enorm stark. Allerdings haben wir das Glück, auf eine große Bandbreite an Stilen und Genres zurückgreifen zu können." Für Nachschub bei künftigen Festival-Ausgaben sollte also gesorgt sein.