Heftiger Absturz

Überdosis: Rap-Star Haftbefehl war klinisch tot

Er gilt als einer der prägendsten, aber auch widersprüchlichsten Rapper Deutschlands – jetzt spricht Haftbefehl (38) offen über seinen Absturz. 

In der neuen Netflix-Dokumentation „Babo – Die Haftbefehl-Story“ (ab 28. Oktober), produziert von Elyas M’Barek (43) und Pacco-Luca Nitsche (41), blickt der Offenbacher Musiker auf ein Leben zwischen Erfolg, Drogen und beinahem Tod zurück.

Der Rapper, mit bürgerlichem Namen Aykut Anhan, wurde durch seine raue Sprache und seine kompromisslose Ehrlichkeit zur Stimme der Straße. Doch hinter dem Image des „Babo“ verbarg sich eine zerstörerische Spirale aus Kokain, Ruhm und Selbstzerstörung.

Vom Straßenkind zum Star – und wieder zurück

Aufgewachsen in einer Hochhaussiedlung in Offenbach, kam Haftbefehl früh mit Drogen in Kontakt. „Ich habe mit 13 angefangen, Kokain zu nehmen“, erzählt er in der Doku. Statt in der Schule stand er auf dem Marktplatz – um zu dealen. Der Erfolg als Musiker brachte den Absturz nicht zum Stillstand, im Gegenteil: „Je mehr Geld man hat, umso mehr kokst man.“

2022 brach der Rapper bei einem Konzert in Mannheim zusammen – orientierungslos, kraftlos, am Ende. „Ich habe acht Tage geschlafen. Acht Tage!“, erinnert er sich. Seine Therapeutin warnte ihn: „Du wirst sterben!“ Doch Haftbefehl ignorierte die Mahnung – und machte weiter.

Überdosis und Zwangseinweisung

Ein Jahr später folgte der Tiefpunkt: Nach einem Streit mit seinem Bruder Cem (Capo) nahm der Musiker erneut große Mengen Kokain. „Ein Gramm links, ein Gramm rechts, alle 20 Minuten“, beschreibt er die Nacht, in der er zusammenbrach und wiederbelebt werden musste. „Ich war praktisch tot“, sagt Haftbefehl heute.

Bruder Cem zog schließlich die Notbremse – und ließ ihn in eine Klinik in Istanbul zwangseinweisen. Das wurde zu Haftbefehls Rettung: „Ich wäre gestorben, wenn ich da nicht hineingegangen wäre.“

Ob der Rapper heute wirklich drogenfrei lebt, bleibt in der Doku offen. Sicher ist nur: „Babo – Die Haftbefehl-Story“ zeigt schonungslos, wie nah Triumph und Tragödie beieinanderliegen können.

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