Der Schauspieler frühstückt am Sonntag mit Claudia Stöckl und erzählt, für welchen Menschen er sogar ab und zu ein Selfie macht.
John Malkovich hat in seiner Karriere schon viel erlebt – aber die Zusammenarbeit mit klassischen Musikern hat für ihn eine besondere Bedeutung. „Das war eine Art Lebenswende für mich“, erzählt Malkovich im Gespräch mit Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl. Mit seinen Klassikproduktionen hat er bereits 47 Länder bereist, und die vielen Konzertreisen rufen auch sonst nach Veränderungen im Leben.
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Der Schauspieler verkauft gerade sein Haus in der Provence, in dem er 30 Jahre lang gelebt hat. „Es ist einfach ein sehr weiter Weg dorthin und ich möchte mehr bei meiner Familie in Boston sein. In einem Monat bekommt meine Tochter ihr zweites Kind, es ist mein zweites Enkelkind.“ Seine erste Enkeltochter ist übrigens die einzige Person, für die Malkovich Handyfotos macht: „Ich schicke ihr ab und an ein Foto als Gruß. Ich fotografiere sonst nicht, werde aber dauernd fotografiert. Seit der Einführung der Handys gibt es Milliarden Paparazzi auf der Welt. Das hat das Leben von bekannten Menschen am meisten verändert: dass man praktisch nie in Ruhe gelassen wird.“
Affäre mit Pfeiffer
Auch Hollywood betrachtet Malkovich mittlerweile mit einer gewissen emotionalen Distanz. Sein Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen wie Angelina Jolie, Brad Pitt, Leonardo DiCaprio oder Julia Roberts beschränkt sich weitgehend auf berufliche Begegnungen. „Das ist der Job, das ist normal. Letztlich sind Begegnungen wie Schiffe, die sich in der Nacht kreuzen“, so der Schauspieler. Auf die Affäre mit Michelle Pfeiffer während der Dreharbeiten zu „Gefährliche Liebschaften“ angesprochen, die Malkovich erst kürzlich in dem Podcast „Fashion Neurosis“ thematisierte, sagt er: „Wenn du Menschen enttäuschst, die dir wichtig sind, dann musst du auch dieses Scheitern akzeptieren – und weitermachen.“
Beim Ö3-„Frühstück bei mir“ in seiner Suite im Wiener Hotel Sacher hat Malkovich übrigens nicht gefrühstückt. Früher brachte er 32 Kilo mehr auf die Waage und achtet seitdem mit großer Disziplin auf sein Gewicht: „Ich esse nur einmal am Tag, nämlich am Abend. Ich habe quasi null Stoffwechsel – den Stoffwechsel eines Sessels oder einer Schnecke“, scherzt er.
Ob er sich vorstellen könnte, Donald Trump zu spielen? „Ja, klar! Ich weiß allerdings nicht, ob ich ein guter Donald Trump wäre“, antwortet Malkovich ohne zu zögern.
Das Gespräch mit John Malkovich war Teil der Ö3-Reihe „Frühstück bei mir – das große Interview der Woche“, moderiert von Claudia Stöckl, jeden Sonntag von 9.00 bis 11.00 Uhr.