Ex-Lifeball-Chef Gery Keszler distanziert sich von seinen Aussagen gegenüberMichael Ludwig und Gernot Blümel.
Wien. Für seinen Auftritt beim Landesparteitag der Wiener
ÖVP kassierte Ex- Life-Ball-Manager Gery Keszler von seinen
Facebook-Freunden harte Kritik.
Brisantes Posting. Der 56-Jährige antwortete mit deftigen
Worten: "Ich habe Blümel bei seinem Knackarsch lieber als Ludwig bei seinem
verschlagenen Schnitzelgesicht." Ludwig habe am Life Ball "alles verraten,
wofür die SPÖ steht". Die Echtheit des Postings wurde bestätigt, Keszler
löschte es aber später wieder. Früher galt Keszler als treuer Unterstützer
der SPÖ, von Häupl und Ludwig, wechselte nun aber offensichtlich die Seiten.
Dazu Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda: "Opportunismus, lupenrein,
nicht mehr, aber auch nicht weniger."
Keszler hat sich nun auf Facebook für seine Wortwahl entschuldigt.
"Spätestens seit Donald Trump wissen wir, dass Twitter, die in der Nacht
geschrieben wurden, bei Tageslicht ihre Gültigkeit verloren haben und sogar
noch ins Gegenteil gerutscht sind. Nun, mit Postings in Facebook um 2 Uhr
Früh, kann das durchaus auch passieren", schreibt der Life-Ball-Chef.
"Ich möchte mich für die unqualifizierten und beleidigenden Sätze bei
Michael Ludwig und Gernot Blümel entschuldigen. Das war meine durchaus
falsche Reaktion auf die sehr verletzenden Anwürfe der fundamentalistischen
Hardliner aus der Homosexuellen Community, die nur glücklich sind, wenn sie
in der Opferrolle sein dürfen und deshalb auch keineswegs Veränderung
wünschen"
Das Posting im Wortlaut
"ENDLICH AM LAND ALLEINE UND ZEIT ZUM KOPF-AUSLÜFTEN! Spätestens seit
Donald Trump wissen wir, dass Twitter, die in der Nacht geschrieben
wurden, bei Tageslicht ihre Gültigkeit verloren haben und sogar noch ins
Gegenteil gerutscht sind. Nun, mit Postings in facebook um 2 Uhr Früh,
kann das durchaus auch passieren. Ich möchte mich keinesfalls vom
gesamten Text meines nächtlichen postings auf einem anderen facebook
Profil distanzieren, aber ich möchte mich für die unqualifizierten und
beleidigenden Sätze bei Michael Ludwig und Gernot Blümel entschuldigen.
Das war meine durchaus falsche Reaktion auf die sehr verletzenden
Anwürfe der fundamentalistischen Hardliner aus der Homosexuellen
Community, die nur glücklich sind, wenn sie in der Opferrolle sein
dürfen und deshalb auch keineswegs Veränderung wünschen. Diese
Beschimpfung meiner Person hat bei mir eine unkontrollierte Wut
ausgelöst, mit dem bekannten Resultat, was mir unendlich leid tut. Ich
kann es nachvolziehen, das Moritz Yvon, Obmann von HOSI Wien, meinen
Auftritt beim Parteitag der ÖVP als Selbstinszenierung verstanden hat,
dem ist aber wirklich nicht so. Ich wollte lediglich eine mir
dargebotene ausgetreckte Hand ergreifen. Auch auf die Gefahr hin, dass
ich enttäuscht werde, weil ich ja immer schon als Erster versuchte eine
Brücke in unserer Gesellschaft für ein besseres miteinander zu bauen.
Manchen möge das naiv erscheinen, aber die vielen Jahre beim Life Ball
haben bewiesen, dass man sehr wohl im Dialog mit anderen nie aufgeben
darf um Mauern abzubauen.
Ich wurde durch diesen Auftritt auf dem Parteitag auch keineswegs
verpflichtet, der Partei beizutreten so wie ich auch keiner anderen
Fraktion beigetreten bin oder werde. Hätte ich gewusst, dass die ÖVP
Wien am Freitag im Gemeinderat gegen eine Resolution gestimmt hat, dass
die Bundesregierung endlich für vollen Schutz vor Diskriminierung sorgen
soll, hätte ich, sofern es stimmt, es sehr wohl am Samstag Vormittag in
meiner Rede beim Parteitag der ÖVP angesprochen.
Ich bleibe dabei, das Fundamentalismus, egal ob links oder rechts und in
welcher Gruppe auch immer, gefährlich ist und ich mich immer dagegen
stellen werde."