Video-Dreh in Wien

Robbie enttäuscht Fans

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Stundenlang harrten Fans vor dem Semper Depot in Wien aus, doch Robbie raste einfach mit dem Auto an ihnen vorbei.

Gut, es muss auch gesagt werden, dass man zwei Tage vor den beiden Wien-Konzerten des britischen Popstars kreischende und hysterische Robbie-Fans vergeblich suchen musste. Doch die rund 50 – meist weiblichen – Fans hatten sich mehr erhofft. Nicht einmal einen kleinen Blick auf ihr Idol konnten sie vor dem Semper Depot in Mariahilf erhaschen. Denn Robbie wird streng abgeschirmt.

Eingänge des Gebäudes werden von Securitys bewacht und nur angemeldeten Personen wird Einlass gewährt. In dem Gebäude in der Lehargasse dreht der Entertainer ein neues Musikvideo. Die Musik, die ab und zu aus dem Gebäude dringt, klingt nach einem neuen Robbie Williams Hit.

Beobachten konnten die treuen Anhänger ihren Robbie bisher nur im Auto bei der Einfahrt in den Hof. Etwa um 16.00 Uhr sei der Superstar eingetroffen - in einem Van mit verdunkelten Scheiben, berichtete die Fans.

"Er ist nicht nett", erklärte eine 25-Jährige aus Wiener Neustadt. Bei seiner Ankunft hätten nur 20 Fans vor dem Gebäude gewartet. Der Sänger sei mit einem Auto einfach "durchgerast" und drinnen verschwunden. Wenn tausende Leute vor dem Haus stehen, sei das okay, aber nicht bei nur 20 Personen, so die Niederösterreicherin.

Manchen macht es nicht viel aus, dass Robbie sich keine Zeit für sie genommen hat. "Wir sind hier, weil wir nichts Besseres zu tun haben" , erklärten drei Mädels aus Graz, die in Wien auf einen Zug nach Paris warten. Vor dem Gebäude gebe es viele Gerüchte, zu sehen gebe es aber eigentlich nichts, berichtete die 16-jährige May Pessl. Andere wiederum scheint die pure Schaulust zum Semper Depot getrieben zu haben: Sie sei eigentlich nur hier, um "kreischende Fans zu sehen", meinte eine 24-jährige Wienerin. Bei einem Treffen würde sie zwar schon ein " nettes Gespräch" mit dem Entertainer führen, aber sicher nicht " in Ohnmacht fallen". "Ich finde es cool, dass er in Wien ein Video dreht. Das ist eine Ehre", erklärte ihre 22-jährige Begleiterin.

Näher an den Superstar ran durften drei junge Tänzer aus Wien: Die Breakdancer durften in dem Video mittanzen. Eine „Zufallspartie“, so die drei. Erst am Montag habe man telefonisch von Dreharbeiten erfahren, berichtete einer der Tänzer. Dass es sich dabei um Aufzeichnungen für den britischen Superstar handelt, habe man im Vorfeld gar nicht gewusst, erzählte der 22-jährige Valentin Alfery aus Wien.

Der Auftrag war auf jeden Fall eine "einmalige Erfahrung", so der 26-jährige Wiener Sergej Pumper. Einen Tag vor den Dreharbeiten wurden die drei Breakdancer zu einem siebenminütigen Vortanzen eingeladen. Das Können der Wiener - Akrobatik, Saltos und Robotertanz - wurde dabei auf Video aufgezeichnet. In der Nacht auf Mittwoch - um 0.40 Uhr - habe man dann vom Engagement erfahren, berichteten die Tänzer.

Nichts darf nach außen dringen
"Es war auf jeden Fall sehr professionell und gut betreut", berichtete Alfery. Was sich im Inneren des Semper Depots abgespielt hat, bleibt jedoch weiter ein Geheimnis. Dass nichts durchsickert, wurde vertraglich abgesichert, so die Breakdancer. Mobiltelefone mussten beim Eingang abgegeben werden, um Tonaufzeichnungen, Fotos oder Privatfilme zu vermeiden.

Finanziell dürfte sich der Auftrag allerdings nicht sehr von anderen unterscheiden. "Wir wussten ja nicht Bescheid, für wen gedreht wird ", meinten die Tänzer. Dementsprechend habe man "nur" die Standardgage verlangt. Bei einer nochmaligen Anfrage des britischen Superstars würde man sicher ein "Vielfaches" verlangen, meinte Pumper. Zu Robbie Williams selbst meinen sie: "Wir sind keine Fans - aber er hat schon ein paar coole Nummern herausgebracht."

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