Harry

Nächster Affront gegen die Queen

Harry: Rassismus-Vorwurf gegen britisches Königreich

Teilen

''Es tut mir leid, dass wir die Welt nicht zu dem gemacht haben, was ihr verdient'', sagte Prinz Harry über das britische Königreich.

London. Nach Wochen der Proteste gegen Rassismus auf der ganzen Welt hat sich auch der britische Prinz Harry zu dem Thema geäußert. "Institutionalisierter Rassismus hat keinen Platz in unseren Gesellschaften", sagte der 35 Jahre alte Royal am Mittwoch in einer Videobotschaft zur Verleihung der nach seiner Mutter benannten Diana Awards, die auf Instagram zu sehen war.
 
 
Stellvertretend für seine Generation entschuldigte er sich, nicht genug gegen Ungerechtigkeiten getan zu haben. "Es tut mir leid, dass wir die Welt nicht zu dem gemacht haben, was ihr verdient", sagte Harry an die Preisträger gewandt.
 
"Derzeit sehen wir Situationen auf der ganzen Welt, in denen Auseinandersetzungen, Abschottung und Wut dominieren, während Schmerz und Traumata ans Tageslicht kommen", so Harry. Er habe aber Hoffnung durch die von den Preisträgern repräsentierte junge Generation. "Es liegt in eurer Hand."
 
Mit dem Preis, der am Geburtstag Prinzessin Dianas vergeben wird, werden junge Menschen ausgezeichnet, die sich für andere einsetzen und damit einen positiven Wandel herbeiführen. Diana wäre am Mittwoch 59 Jahre alt geworden. Sie starb bei einem Autounfall in Paris im Jahr 1997.
 
Harry und seine Frau Meghan (38) haben sich seit dem Frühjahr aus dem engeren Kreis der Royals zurückgezogen. Das Paar lebt inzwischen mit dem einjährigen Sohn Archie in der US-Westküstenmetropole Los Angeles.
 

100 Tage "Megxit": Arbeit in der Suppenküche statt Glamour

Gummihandschuhe statt edler Garderobe, Suppenküchen anstelle von Empfängen: Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) gehen ihr Leben in Kalifornien gänzlich unglamourös an. Am kommenden Donnerstag (9.7.) ist der "Megxit", ihre Loslösung vom britischen Königshaus, schon 100 Tage her. Noch immer gibt es aber kaum öffentliche Auftritte des Paares in ihrer neuen Wahlheimat Los Angeles.
 
Und wenn, dann zeigten sich die Royals mit hochgekrempelten Hemdsärmeln bei Wohltätigkeitsorganisationen. In der Backstube von "Homeboy Industries", wo frühere Gangmitglieder und Ex-Häftlinge arbeiten, packte das Paar Ende Juni "völlig engagiert und sehr ungezwungen" mit an, berichtete Projektgründer Greg Boyle der US-Zeitschrift "People". Mit Mundschutz, Gummihandschuhen und Haarnetzen, mitten in der Corona-Pandemie, waren die beiden kaum zu erkennen. Schon wenige Wochen nach der Aufgabe ihrer royalen Pflichten Ende März und nach einer kurzen Zwischenstation auf Vancouver Island in Kanada teilten sie bereits in der Metropole Los Angeles Mahlzeiten an Kranke und Bedürftige aus.
 
Solche Einblicke in ihr Leben sind rar, erst Recht wenn es um den kleinen Archie geht. Zum ersten Geburtstag ihres Sohnes veröffentlichten sie Anfang Mai ein Video, in dem Meghan ihrem Sohn aus dem Kinderbuch "Duck! Rabbit!" vorliest, die kleine Familie wirkte völlig entspannt. Königin Elizabeth II. (94) hat ihren kleinen Urenkel seit Monaten nicht mehr gesehen. Sie harrt gemeinsam mit Ehemann Prinz Philip (99) in der Corona-Krise auf Schloss Windsor bei London aus. Kontakt zu Harry und anderen Royals hält sie per Telefon und Videocall.
 
Der 31. März war der letzte Tag als Vollzeit-Royals für Harry und Meghan. Sie einigten sich mit dem Königshaus auf einen klaren Bruch und wollten finanziell unabhängig sein. Im kommenden Jahr will die Königin alle mit dem Paar getroffenen Vereinbarungen auf den Prüfstand stellen. Dazu zählen auch der Verzicht auf die lukrative Marke "Sussex Royal" sowie auf die Anrede "Königliche Hoheit".
 
Wovon leben die beiden nun? Meghan erklärte in einem Prozess gegen die britische Zeitung "Mail on Sunday", in der es um die Veröffentlichung eines Briefes an ihren Vater ging, wieder unternehmerisch tätig zu sein. Was sie genau macht, ist öffentlich allerdings nicht bekannt. Finanziell haben die beiden ein gutes Polster - allerdings haben sie auch einen aufwendigen Lebensstil.
 
Im April hatte das Paar Pläne für die Gründung seiner gemeinnützigen Organisation "Archewell" für soziale Projekte verkündet. Wie steht es darum? Zu diesem Zeitpunkt noch nichts Neues, so lautet die knappe Antwort ihrer Sprecher auf Anfrage. Harry und Meghan erklärten der britischen Zeitung "The Telegraph" zumindest die Herkunft des Namens: "Archewell ist ein Name, der das antike Wort für Kraft und Handeln kombiniert mit einem anderen, das die tiefen Ressourcen anklingen lässt, die jeder von uns braucht."
 
Seinen Rückzug von den Royals hat Harry symbolisch noch einen kleinen Schritt weiter getrieben. Von der Webseite seiner Initiative "Travalyst" für nachhaltigen Tourismus sei der Ehrentitel "His Royal Highness" entfernt worden, berichtete "People.com". Übrig bleibt - wie mit der Queen vereinbart - nur der Herzog von Sussex.
 
Je weniger der Prinz und die Herzogin preisgeben, umso mehr müht sich die Boulevardpresse in den USA und Großbritannien ab. Werden sie weiter in Beverly Hills in der Luxusvilla von Hollywood-Mogul Tyler Perry wohnen oder suchen sie ein eigenes Haus im Küstenort Malibu, rätselte das Portal "Pagesix.com". Anderen Berichten zufolge könnte Meghans Mutter Doria Ragland, eine in Los Angeles lebende ehemalige Yogalehrerin und Sozialarbeiterin, bei der kleinen Familie einziehen.
 
Die Briten scheinen enttäuscht vom einstigen Traumpaar zu sein. Harry ist in seiner Heimat nicht mehr so beliebt wie früher. Ein Großteil der Briten findet, er sollte nicht mehr finanziell von seinem Vater, Thronfolger Prinz Charles, unterstützt werden. Und über die frühere US-Schauspielerin Meghan ziehen Boulevardmedien teils kräftig her. Meghan habe sich am Hofe zu viel herausgenommen, komme mit der Queen nicht klar und habe auf der Hochzeit von Prinzessin Eugenie der Braut die Schau gestohlen, weil sie dort ihre eigene Schwangerschaft verkündet habe. "Das war ein großer gesellschaftlicher Fauxpas", heißt es in dem neuen Buch "Royals at War" (Royals im Krieg).
 
Die Adels-Expertin Penny Junor hatte schon früh vorausgesagt, dass Harry und Meghan "ziemlich irrelevant" werden könnten. "Es ist sehr traurig", sagte die britische Autorin.
 
Tatsächlich bereitet ein anderes Mitglied der Königsfamilie vermutlich aber noch mehr Kummer: Harrys Onkel Prinz Andrew. Er soll in den Missbrauchsskandal um den inzwischen gestorbenen US-Geschäftsmann Jeffrey Epstein verwickelt sein. Der Druck auf den 60-Jährigen nimmt zu und seine royalen Pflichten lässt er ruhen. In der Öffentlichkeit wird Andrew kaum noch gesehen.
 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.