Laut Angklage soll der Präsidentensohn Jean Sarkozy ein Auto gerammt haben und ist dann einfach geflüchtet.
In Frankreich hat einer der Söhne von Staatschef Nicolas Sarkozy erneut wegen des Vorwurfs der Fahrerflucht vor Gericht erscheinen müssen. Bei der Anhörung vor dem Pariser Strafgericht beteuerte der 21-jährige Jean Sarkozy am Mittwoch erneut seine Unschuld. "Ich war zu keinem Zeitpunkt in einen Verkehrsunfall verwickelt", sagte er. Er habe auch nicht die Angewohnheit, sich "zu verstecken oder davonzustehlen".
Fahrerflucht?
Ein Autofahrer wirft Jean Sarkozy vor, im Oktober
2005 mit einem Motorroller seinen BMW gerammt und dann die Flucht ergriffen
zu haben. Der Kläger verlangt deshalb 260 Euro Reparaturkosten und 4.000
Euro Schadenersatz von Sarkozy junior, der selbst gerade eine Karriere als
Kommunalpolitiker begonnen hat.
Neues Gutachten
Ursprünglich hätte das Urteil in dem Fall schon
im Dezember ergehen sollen. Doch die Verteidiger von Jean Sarkozy konnten
durchsetzen, dass ein weiteres Gutachten zu dem angeblichen Unfall erstellt
wird. Der unabhängige Experte kam nun wie eine ähnliche Untersuchung der
Sarkozy-Anwälte zu dem Schluss, dass der Präsidentensohn mit seinem Roller
das Auto unmöglich so beschädigt haben könne, wie ihm vorgeworfen wird.
Die Anwälte des Klägers M'Hamed Bellouti kritisierten, dass das Gutachten "außerhalb der Frist" in das Verfahren eingebracht worden sei. Außerdem habe der Experte ihren Mandanten während der Untersuchung überhaupt nicht angehört. Die Anwälte forderten deshalb, dass das Gutachten nicht zugelassen und eine neue Untersuchung in Auftrag gegeben wird.