10.000 Euro dotiert

Verleihung des Christine-Nöstlinger-Preises 2024 an Heinz Janisch

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Der vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) in Kooperation mit der Stadt Wien Kultur und Christin Nöstlingers Buchstabenfabrik vergebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Der Autor Heinz Janisch wurde mit dem Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur 2024 ausgezeichnet. Die Verleihung fand am Donnerstag, dem 25. April in den Loos-Räumen der Wienbibliothek statt. Der Preis wurde vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) in Kooperation mit der Stadt Wien Kultur und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik ins Leben gerufen und ist mit 10.000 Euro dotiert. 2024 wurde er zum vierten Mal vergeben.

Tochter von Nöstlinger anwesend

Verliehen wurde der Preis durch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und den Vorsitzenden des Österreichischen Verlegerverbandes, Alexander Potyka. Die Laudatio hielt Jurymitglied Karin Haller, Geschäftsführerin des Instituts für Jugendliteratur. Anwesend bei der Preisverleihung war auch die Tochter von Christine Nöstlinger, Christiana Nöstlinger.

„Heinz Janisch schreibt für Menschen – für junge und für ältere. Er begegnet seinem Publikum auf Augenhöhe und mit Neugierde, egal, ob er für Kinder Geschichten, Gedichte oder Gebete schreibt oder für Erwachsene im Hörfunk Sendungen gestaltet“, betonte Veronica Kaup-Hasler bei der Preisverleihung am Donnerstagabend. Janisch habe es so vielen Müttern und Vätern leichtgemacht, „denn seine Kinderbücher, seine Einladungen zu Fantasiereisen bereichern auch die Eltern beim Vorlesen - und immer und immer wieder Vorlesen. Ich danke und gratuliere dem Preisträger, denn diese Stadt ist reicher durch Menschen wie Heinz Janisch".

„Heinz Janisch ist ein Autor, der sich sowohl durch künstlerische Kraft und Haltung als auch durch seine Verspieltheit und Zärtlichkeit auszeichnet. Er begegnet seiner Leser:innenschaft stets auf Augenhöhe – in seinen zahlreichen Veröffentlichungen, den Kinder- und Jugendbüchern, sowie in den wunderbaren Sendungen ‚Menschenbilder‘ des Österreichischen Rundfunks“, hob Alexander Potyka anerkennend hervor. „Für mich gibt es niemanden, der diesen Preis mehr verdient hätte. Ich gratuliere Heinz Janisch.“

Karin Haller hielt Laudatio

Karin Haller gab in ihrer Laudatio nicht nur einen Einblick in die Motive von Heinz Janischs umfassendem Werk als Kinderbuchautor , sondern strich insbesondere seine Fähigkeit heraus, „die Welt der Fantasie mit der realen Welt zu verbinden.“ Seine Erzählungen „bringt Heinz Janisch mit viel Sprachpoesie zum Glänzen.“

In seinen Dankesworten hob Heinz Janisch insbesondere seinen Respekt für die Namensgeberin des Preises, Christine Nöstlinger, hervor. Schon in Kindertagen habe ihn Nöstlinger beeindruckt, sie sei ihm später Vorbild gewesen. „Nöstlinger hat einen neuen Ton, einen raueren, nicht süßlichen Ton ins Kinderbuch gebracht.“ Alle ihre Figuren, sei es der Junge aus dem Gemeindebau, „haben eine Ich-Stärke entwickelt, wussten sich zu wehren,“ strich Janisch heraus. „Wer für Kinder schreibt, glaubt an die Möglichkeit einer gerechteren Welt“, schloss der Autor.

Der Christine-Nöstlinger-Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Der Preis will damit auch die humanistischen Prinzipien und Anliegen lebendig halten, die die Autorin in ihrer Literatur vertreten hat.

Die Entscheidung über die Auszeichnung fällt eine unabhängige Fachjury, deren Mitglieder von der Stadt Wien Kultur, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik nominiert werden: 2024 bestand sie aus Karin Haller (Geschäftsführerin Institut für Jugendliteratur), Linda Wolfsgruber (Illustratorin und Preisträgerin des Christine-Nöstlinger-Preises 2022) und Andrea Zsutty (Direktorin des ZOOM Kindermuseums).

Heinz Janisch wurde 1960 in Güssing im Burgenland geboren und arbeitet als Journalist und Autor. Er studierte Germanistik und Publizistik in Wien. Seit 1982 arbeitet er als freier Mitarbeiter beim ORF-Hörfunk und gestaltet und moderiert Hörfunksendungen. Er schreibt sowohl Bücher für Erwachsene als auch Kinderbücher, die in mehr als 25 Sprachen übersetzt wurden. Seine besondere Liebe gilt dem Kinderbuch und der Lyrik. Heinz Janisch erhielt mehrere Literaturpreise, unter anderem den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik 2005, den Österreichischen Kunstpreis für Kinder- und Jugendliteratur 2018 und den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 2020. Zuletzt wurde er mit dem Hans-Christian-Andersen Preis 2024 ausgezeichnet. Er lebt in Wien und im Burgenland.

2023 wurde der Christine-Nöstlinger-Preis an die Autorin Lilly Axster verliehen.

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