Pflanzen-Guide

Chrysanthemen: Die letzten Herbstblumen im Garten

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Zum Ausklang der Saison sorgen sie noch einmal für ein Farb-Feuerwerk im Beet oder auf der Terrasse: Chrysanthemen zählen in ihrer Heimat Ostasien zu den „edlen Pflanzen“ und werden bei uns seit über 150 Jahren kultiviert.

Manche sehen aus wie zarte Puderquasten, andere wie freche Lockenköpfe oder filigrane Spinnennetze. Sie leuchten in Orange, Rot, Pink, Gelb oder in Kupfertönen, wenn sich die meisten Blüten im Garten schon verabschiedet haben. Chrysanthemen sind die letzten Aufrechten im Beet oder auf dem Balkon. Ihre Zeit ist der Herbst: Erst im September öffnen die meisten Sorten ihre Blütenköpfe, um dann bis zum Frost mit ihrer Farb- und Formenvielfalt zu erfreuen.

Asien

Die Chrysantheme, auch Winteraster genannt, zählt zu den ältesten Zierpflanzen der Welt. Ihre Heimat ist Ostasien: Sie ist die Blume des Kaiserhauses in Japan und wird von den Japanern „kiku“ genannt, was „Abendsonne“ bedeutet. Hier entstanden auch die ersten großblütigen Züchtungen der Garten-Chrysantheme und noch heute ist die höchste Auszeichnung, die in Japan vergeben wird, der Chrysanthemen-Orden. In China gilt die späteste aller Herbstblumen als eine der vier „edlen Pflanzen“ und ist Symbol für ein langes Leben. Auch hier wird die Chrysantheme seit mehr als 2000 Jahren kultiviert.

Chrysanthemen: Die letzten Herbstblumen im Garten
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Import

Nach Europa gelangten die beeindruckenden Blüten Ende des 17. Jahrhunderts, doch es dauerte, bis sich die Staude hier etablierten konnte. Erst vor rund 150 Jahren gelang es, auch hier die Chrysantheme zu kultivieren. Im Laufe der Zeit haben Bewunderer der asiatischen Blüten immer mehr Hybriden gezüchtet.

Blume der Künstler

Die exotisch anmutende Pflanze eroberte nicht nur das Herz von Botanikern, sondern inspirierte auch Künstler wie Claude Monet oder Rainer Maria Rilke. Es ist schwer verständlich, warum die schöne Herbstblüherin bei uns ein Schattendasein als Allerheiligenblume führt. Gibt es doch mittlerweile unzählige Sorten von einfach blühenden über halb gefüllte bis zu riesigen, dicht gefüllten Varianten. Die Farben- und Formenvielfalt der Chrysanthemen lässt keine Wünsche offen und das bei einem unglaublichen Blütenreichtum.

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Für alle Fälle

Chrysanthemen eignen sich für die Bepflanzung im Gartenbeet und schmücken im Topf auch Balkon und Terrasse. Sie können im Eingangsbereich ebenso aufgestellt werden wie im Wintergarten. Je nach Form und Farbe kann man die Chrysantheme mit saisonalen Begleitern in gemischte Gefäße setzen oder ihr als Solitär einen Ehrenplatz zuweisen. Auch in der Vase oder in Gestecken machen sich die Blüten gut, wobei hier vor allem die kurzlebigen Topf-Chrysanthemen zu Einsatz kommen.

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Im Garten

Wer sich die Pracht für Jahre ins Beet setzen möchte, muss zu den winterharten Sorten greifen und in der Gärtnerei genau nachfrage; nicht alle Sorten sind frostbeständig.
Winterharte Sorten. Am besten pflanzt man winterharte Chrysanthemen von April bis April, damit sie bis zum Winter gut einwurzeln. Sie können aber auch im Herbst gesetzt werden, dann sollte man sie im ersten Winter mit Laubmulch schützen. Zu den am besten bewerteten Herbst-Chrysanthemen gehören etwa die Sorten „Cinderella“ und „Bienchen“ sowie „Dernier Soleil“ oder „Emperor of China“.Zur Auflockerung kann man dazwischen Ziergräser oder Federborstengras setzen

Es lohnt sich, die exotischen Spätblüher ins Beet oder auf auch auf den Balkon zu holen, denn ganz ohne Chrysanthemen ist der Herbst nur halb so bunt und viel zu früh vorbei.

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