Bekämpfen&vorbeugen

Bettwanzen-Plage: So schützen Sie sich gegen die Blutsauger

Teilen

Nach der Bettwanzen-Plage in Frankreich sind die Blutsauger nun auch im Nachbarland Deutschland entdeckt worden. Wir verraten, wie Sie sich gegen die Schädlinge schützen.

Seit dem Sommer versetzt die Bettwanze Frankreich in einen Ausnahmezustand: In Pariser Betten beißen die kleinen Blutsauger Menschen und lassen juckende Bettwanzenbisse auf der Haut zurück. Auch in London und Berlin sind die kleinen Parasiten bereits zahlreich eingetroffen. Wie man sich in Österreich am besten dagegen schützt, und wie man die Blutsauger bei einem möglichen Befall wieder los wird:

Woher kommen Bettwanzen?

Bettwanzen sind ein weltweit verbreitetes Phänomen. Woher die Kosmopoliten kommen, ist nicht sicher zu sagen, jedoch wird vermutet, dass sie ursprünglich in Asien oder dem Mittleren Osten beheimatet waren. Aufgrund ihres Aussehens, können sich Bettwanzen leicht verstecken. Als blinde Passagiere werden sie in den kleinsten Ritzen und Falten durch den Tourismus unbemerkt mit nach Hause, in Hotels und andere Länder getragen. Erst wenn sie mit Blut vollgesogen sind, erreichen die rotbraunen, behaarten Wanzen eine Körperlänge von bis zu 9 Millimetern.

Woher weiß man, dass man Bettwanzen hat?

Tagsüber halten sich die Wanzen versteckt, deshalb ist ein sehr leichter Befall von Bettwanzen nur schlecht zu bemerken. Bei starkem Befall wird es eindeutiger: Auf dem Bett und an Ritzen, in denen sich die Bettwanzen verstecken, vermehren sich kleine schwarze Punkte – Kotflecken. Bei extremem Befall tritt zudem ein süßlicher Geruch auf. Auch durch Blutspuren machen sie sich bemerkbar.

Bettwanzen-Plage: So schützen Sie sich gegen die Blutsauger
© Getty Images
× Bettwanzen-Plage: So schützen Sie sich gegen die Blutsauger

So wird man Bettwanzen wieder los

Bei Bettwanzen gilt: Schnell handeln. Je mehr Zeit vergeht, desto schneller können sich die Blutsauger vermehren. Wer Bettwanzen in der Wohnung hat, kommt wohl um einen Anruf beim Kammerjäger nicht vorbei, denn die Plagegeister sind alleine schwer loszuwerden. Hausmittel bringen kaum etwas und Insektizide sollten nur von Profis eingesetzt werden. Eine weitere Herausforderung ist die Resistenz der Wanzen gegen bestimmte Wirkstoffe. Professionelle Schädlingsbekämpfer können bei der Bettwanzenbekämpfung eher abschätzen, welche Mittel erfolgversprechend sind.

Erste Maßnahmen können wir allerdings selbst ergreifen:

  • Klebeband: Klebeband hilft nicht direkt bei der Schädlingsbekämpfung, aber stellt den Bettwanzen eine Falle und bestätigt dadurch, dass es sich wirklich um die Parasiten handelt. Dafür einfach Klebestreifen an die möglichen Verstecke kleben.
  • Staubsaugen: Alle Ecken und Ritze des betroffenen Zimmers aussaugen. Schließlich den Staubsaugerbeutel gut verpackt einfrieren und danach entsorgen.
  • Bohnenblätter: Die Oberfläche der Bohnenblätter ist leicht haarig und hält somit die Blutsauger fest. Die Blätter an die befallenden Stellen legen und im Nachgang gemeinsam mit den gefangenen Bettwanzen verbrennen und entsorgen.
  • Hitze und Kälte: Eine Bettwanze überlebt nicht bei Temperaturen über 55 Grad und unter -18 Grad. Daher können beispielsweise kleinere befallene Gegenstände mehrere Tage unter -18 Grad eingefroren werden. Um die Tiere und ihre Eier auf Kleidung und Bettlaken abzutöten, sollte die Wäsche mindestens auf 60 Grad gewaschen werden.

Bettwanzen vorbeugen: 6 Tipps

Mit diesen Tipps vermeidet man die Einschleppung in die eigenen vier Wände:

  1. Das Hotelzimmer gründlich absuchen und bei einem Befall einen Umzug in ein anderes Hotel verlangen.
  2. Den Koffer im Hotelzimmer niemals offen stehen lassen und nicht in die Nähe des Bettes stellen. Nach der Reise sollte der Koffer ebenfalls nicht auf das eigene Bett gelegt und gründlich staubgesaugt werden.
  3. Nach jedem Urlaub sollte nicht nur die Schmutzwäsche, sondern die gesamte Kleidung (auch wenn sie nicht getragen wurde) gewaschen werden.
  4. Nicht waschbare Gegenstände kommen ins Kühlfach.
  5. Gebrauchte Möbel, Teppiche etc. vor dem Kauf gut inspizieren, ggf. eine Zeit lang draußen stehen lassen.
  6. Mit heißer Föhnluft Larven und Eier auf gebrauchten Büchern abtöten.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.