Chemie im Bett: Was Liebe mit unserem Körper macht
07.05.19, 15:45|Aktualisiert:03.12.19, 22:02
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Nicht nur die offensichtlichen Körperteile verändern sich beim Liebesspiel.
Oft reicht der verführerische Duft des Gegenübers, der intensive, tief gehende Blick oder ein einfacher, sinnlicher Gedanke, der das Feuer der erotischen Lust in uns entfacht – unseren Puls schlagartig steigen und die Knie erweichen lässt. In wenigen Sekunden staut sich Blut in unseren Geschlechtsorganen, lässt sie anschwellen, ehe wir ineinander verschmelzen und der Körper verrückt spielt. Die Liebe wirkt von Kopf bis Fuß auf uns, was sich so äußert:
Schlafzimmerblick: Bei Erregung weiten sich die Pupillen, in der Regel um 2- 4mm. Laut eines Beitrags des Medical Journal können Männer beim Akt auch kurzzeitig die Sehkraft verlieren. Dieses Phänomen ist auch einen Druckaufbau zurückzuführen, der durch unregelmäßige Atmung beim Liebesspiel ausgelöst wird.
Auch die Vagina "wächst": Durch die Erregung aktivierte Muskeln ziehen den Uterus nach oben, wodurch mehr Raum in der Scheide der Länge nach geschaffen wird. Der weibliche Körper bereitet sich so auf die Penetration vor.
Wenn beim Sex das Erregungslevel steigt, kann die weibliche Brust um bis zu eine Körbchengröße bzw. um 25% anschwellen. Die Brustwarzen können dunkler erscheinen und werden hart.
Während des Orgasmus leitet das Gehirn Signale von höchster Ekstase durch unseren Körper, in uns befindet sich ein regelrechter Hormoncocktail. Nach dem Orgasmus wird Prolaktin ausgeschüttet: Tiefe Entspannung tritt ein.
Während Männer die Bauchmuskeln, das Gesäß und das Pelvis anspannen, neigen Frauen dazu, ihre Zehen zu spreizen. Nicht selten wird das Liebesspiel von Muskelkrämpfen unterbrochen, welche durch die körperliche Anspannung und die Ausschüttung von Dopamin zurückgeführt werden können.
Und was passiert, wenn wir abstinent leben?
Sex wirkt auf uns, auch wenn wir ihn nicht haben. Das Fehlen von körperlicher Intimität kann uns regelrecht krank machen. Wie genau, dafür liefert die Wissenschaft Antworten:
So verändert sich Ihr Körper, wenn Sie keinen Sex mehr haben1/6
Ja, die Vagina verändert sich!
Keine Sorge, sie "wächst nicht zu", aber die Orgasmusfähigkeit lässt nach. Die rhythmischen Kontraktionen, welche wir vom Höhepunkt kennen, sind schwieriger zu erreichen, bis wir sie wieder durch regelmäßigen Geschlechtsverkehr 'trainieren'. Es ist nicht viel anders als beim Sport!
Weniger Lust
Der Appetit kommt beim Essen - genauso ist es auch beim Sex. Wer öfter Liebe macht, verspürt häufiger das Verlangen nach Sex. Bei Enthaltsamkeit nimmt die Produktion von bestimmten Sexualhormonen ab, was unsere Libido verringert.
Wir werden krankheitsanfälliger
Der beim Sex erzeugte Hormoncocktail stärkt das Immunsystem und soll sogar vorbeugend gegen Erkältungen wirken. Menschen, die ein- bis zweimal pro Woche zur Sache kommen, haben einen höheren Level der Antikörper Immunglobulin A im Blut, der vor Infekten schützt.
Wir sind unausgeglichener
Sex lässt körperliche Spannungszustände verfliegen und macht locker. Die freigesetzten Glückshormone sind wirksame Gegenspieler zu Stresshormonen wie Adrenalin. Der stressige Arbeitstag ist schnell vergessen.Hirnstudien beweisen, dass vor allem Frauen beim Sex am besten abschalten können - allerdings nur, wenn sie einen Orgasmus haben. Scans an der Universität von New Jersey haben gezeigt, dass Teile im weiblichen Gehirn, die für Angst und Unruhe zuständig sind, bei Sex und vor allem beim Orgasmus kaum aktiv sind.
Männer leiden häufiger unter Erektionsstörungen
Regelmäßiger Sex hat eine positive Wirkung auf die Potenz. Studien zufolge leiden Männer, die lange keinen Geschlechtsverkehr hatten, eher unter erektiler Dysfunktion.
Eine gute Nachricht haben wir aber!
Wer weniger Sex hat, erkrankt seltener an einer Blasenentzündung. Durch die Reibung beim Sex gelangen Keime leicht in die Scheidenregion und wandern dann durch die Harnröhre hinauf in die Blase. Einmal an der Blasenwand angesiedelt, erzeugen die Bakterien dort die für Frauen so unangenehme Blasenentzündung ...