Nach Erscheinen des neuen Videos der entführten Irak-Geiseln wurde bekannt, dass ein US-Veteran eine Belohnung für das Lebenszeichen ausgesetzt hatte.
Der US-Veteran und Waffennarr Mark Koscielski kämpft seit Wochen für ein Lebenszeichen seines Freundes Paul Rueben, eine der fünf Irak-Geiseln. Für dieses Zeichen hatte Koscielski eine Belohnung von 10.000 Doller (7.588 Euro) ausgesetzt, was auch auf Arabisch auf der Homepage seiner Kampagne "Save5" zu lesen ist. Wochenlang gab es seit dem Kidnapping Mitte November kein Lebenszeichen. Dann - kurz vor dem Jahreswechsel - eine erste Tonaufnahme. Und gestern, Mittwoch, tauchte ein zweites Band von den Entführten auf. "Es ist großartig. Ich schwebe auf Wolke Sieben", jubelte Koscielski.
Geld aus T-Shirt-Verkauf
Das Geld dafür haben er und seine
Helfer nach eigenen Angaben durch den Verkauf von T-Shirts gesammelt. Durch
den Einsatz des Erlöses aus dem Verkauf möchte er nun die vier Amerikaner
und den Österreicher Bert Nussbaumer, freikaufen. Seit dem Start seiner
Kampagne für die Geiseln Mitte Dezember sind rund zwei Dutzend Emails
eingegangen, auch ein paar Anrufe hat Koscielski "aus den USA und von
Übersee" erhalten, wie er sagt. Unter
150.000 Doller Lösegeld
Unter den Hinweisen sei auch die
Information, dass die Entführer angeblich ein - vergleichsweise geringes -
Lösegeld von 150.000 Dollar verlangten. Im österreichischen Außenministerium
weiß man nichts von einer solchen Lösegeldforderung. Dort wurde unmittelbar
nach der Entführung Nussbaumers und seiner vier Kollegen ein Krisenstab
eingerichtet.
Auch wenn es keinerlei Anhaltspunkte und schon gar keine Bestätigung für die angebliche Lösegeldforderung gibt: "Wir sammeln das Geld trotzdem, falls es stimmt." Woher dieser Betrag kommen soll, will Koscielski allerdings nicht preisgeben. Es gebe eine "Quelle, die das Geld innerhalb von fünf Minuten auftreiben kann", sagt er nur.
Warten auf weiteren Kontakt
Die 10.000 Dollar für ein
Lebenszeichen will Koscielski jetzt, nach Auftauchen des Videos, den
Geiselnehmern überweisen - "falls Paul mir über sein privates
Email-Konto ein Mail mit den Bankdaten der Entführer schickt",
quasi als zusätzliche Versicherung, dass er noch lebt. Rund um die Uhr werde
er vor dem Computer sitzen und auf das Email warten. "Ich hoffe, sie
kontaktieren uns. Ich nehme an, sie haben einen Computer." Über ein
solches Email will der Veteran mit den Geiselnehmern auch Kontakt aufnehmen,
sagt er, um ihnen weiteres Geld zu bieten, eben die 150.000 Dollar. "Ich
würde dann mit einem achtköpfigen Sicherheitsteam nach Kuwait oder in den
Irak fliegen, um die Übergabe vorzunehmen."