Nächste Woche beginnt bei Schülern und Eltern das große Zittern: Die Lehrer legen die Noten fest und bestimmen, wer aufsteigen darf und wer nicht.
Des einen Freud, des anderen Leid: Wenn am 27. Juni im Osten und am 4. Juli im Westen die Schulen ihre Tore für die Sommerferien schließen, bedeutete das für die meisten Kinder und Teenager endlich Ruhe vom oft verhassten Büffeln. Für rund 40.000 Mädchen und Buben wird es hingegen heuer wenig Grund zum Feiern geben – sie müssen die Klasse nächstes Jahr wiederholen, bleiben also sitzen.
Stolperstein
Besonders hoch ist laut Statistik die Quote
derjenigen, die mit einem oder mehreren „Nicht genügend“ scheitern, in der
neunten Schulstufe. In der ersten Klasse der berufsbildenden mittleren
Schulen bleiben demnach 15,7 Prozent sitzen, in der ersten Klasse der
berufsbildenden höheren Schulen 13,7 Prozent. Ähnlich auch in der fünften
Klasse der AHS (12,5 Prozent) und an den polytechnischen Schulen mit 8,4
Prozent. Signifikant: Viel mehr Buben als Mädchen verpatzen den Aufstieg und
müssen somit um mindestens ein Jahr länger die Schulbank drücken.
Letzte Chance
Allerdings bedeutet ein einziger „Fetzen“ im
Zeugnis noch lange nicht das sichere Sitzenbleiben: Stimmen alle Lehrer
einer sogenannten Aufstiegsklausel zu, darf der betroffene Schüler ohne
Nachprüfung in die nächste Klasse. Ohne die Klausel, oder bei zwei „Nicht
genügend“ in Pflichtfächern kommt man indes nicht mehr an einer Prüfung
knapp vor Ferienschluss vorbei, will man weiterkommen. Bei drei Fünfern oder
mehr „ersparen“ sich Schüler das Zittern vor dem Nachzipf – denn damit fällt
man automatisch durch.