Kriminalitäts-Statistik: Es gibt weniger Anzeigen, dennoch sind es 1.300 Taten pro Tag.
Wien. Das Bundeskriminalamt hat die bisherigen Daten des Jahres ausgewertet. Insgesamt gab es im Jahr 2018 von Jänner bis inklusive Oktober 393.510 Anzeigen bei der Polizei. Heruntergerechnet sind das pro Tag 1.300 Delikte, pro Stunde 54!
Die gute Nachricht dabei: Die Gesamtzahl ist im Sinken – heuer sind es um etwa 8 Prozent weniger Taten als im Vorjahr, als es im selben Zeitraum 425.489 Anzeigen gab. Der Kriminalitäts-Report:
- 30.230 Körperverletzungen. So oft gab es bei der Polizei zwischen Jänner und Oktober eine Anzeige wegen einer Körperverletzung. Somit ist das die Nummer-1-Tat in Österreich. Bis zu einem Jahr Haft drohen den Tätern.
- Verletzt im Straßenverkehr. Auf Rang zwei des Delikte-Rankings – mit 27.868 Taten – kommt „fahrlässige Körperverletzung im Straßenverkehr“. Das sind etwa Anzeigen nach Verkehrsunfällen.
- Crime Hotspot. Wegen seiner Größe ist Wien klar Zentrum der Kriminalität. 141.147 Taten gab es hier. Das ist knapp ein Drittel der gesamten Anzeigen in Österreich. Aber auch hier spürbar: Es sind um 11 % weniger als im Vorjahr. Am wenigsten Anzeigen gibt es mit 7.133 im Burgenland (bei einer Bevölkerung von 291.942). Das bedeutet aber trotzdem, dass jeder 41. Burgenländer heuer schon von einer Tat betroffen war.
- 40 % Ausländer. Vier von zehn Taten werden laut Statistik des Bundeskriminalamts von einem Nichtösterreicher durchgeführt. Bei einer Auswertung der Herkunftsländer rangieren – nach Österreichern – die Rumänen auf Nummer 1 (9.424 Taten). Auf Nummer 2 kommen deutsche Täter (8.941 Anzeigen).
- Morde. 39 Morde gab es heuer, davon waren 34 Opfer Frauen.
- Juli. Kurios: Laut Statistik werden die meisten Taten im Juli begangen, die wenigsten im Jänner.
Polizei warnt vor Betrug auf Online-Partnerbörsen
Stark steigende Kriminalitätszahlen verzeichnen die Behörden seit Jahren im Internet (Cybercrime). 2017 – das sind die aktuellsten verfügbaren Zahlen – waren es 16.804 Fälle, um 28 % mehr als im Jahr davor. Das Bundeskriminalamt warnt dabei vor einem gefährlichen Trend: „Love Scam“ oder „Romance Scam“ heißt es offiziell. Dabei ködern Täter liebeshungrige Nutzer von Online-Partnerbörsen.
Liebe. Sie täuschen ihnen sofort echte Liebe vor. Die Erwartungshaltung wird hochgehalten: Sie verschicken Fotos, schreiben SMS und rufen auch an. Ziel: Das Opfer soll um ein Treffen bitten. Dann schlägt die Falle zu: Beiläufig erwähnen die Täter, dass sie aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Sehr gerne würden sie kommen, brauchen aber finanzielle Hilfe für Reisekosten, Visum etc. Sie verlangen zunächst nach Summen zwischen 100 und 500 Euro, später steigen diese auf mehrere Tausend Euro.
Peinlich. Opfer sind Männer ebenso wie Frauen. Häufig kommt es zu keiner Anzeige, weil es den Opfern zu peinlich ist.