Geld-Transporter in Wien überfallen

500.000 €- Coup wurde zur Pleite

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Wie es aussieht, dürften sich die Gangster über ihre Beute mehr ärgern als freuen.

In der Nacht auf Freitag um 0.45 hielt die Besatzung eines Geldtransporters vor der Bank Austria bei der Per-Albin-Hansson-Siedlung. Für einen der drei Loomis-Angestellten war es eine Schulungsfahrt – normalerweise sind nur zwei Mann im Wagen –, doch der neue Arbeitsplatz erwies sich gleich als Hochrisiko-Job. Denn in jenem Moment, als seine Kollegen aus dem (teil-)gepanzerten VW Crafter zwei Geldkoffer holten, um den Bankomat der Filiale zu befüllen, kamen auch schon drei maskierte Täter angerannt.

Ein 1,95-Meter-Räuber soll daraufhin in akzentfreiem Deutsch alle Opfer aufgefordert haben, sich auf den Boden zu legen. Blitzschnell schnappte sich das Trio die Geldkoffer mit circa 500.000 Euro und verschwand in vorerst unbekannte Richtung (die überfallenen und übrigens ebenfalls bewaffneten Männer hatten offenbar zu große Angst, ein Auge zu riskieren …).

Räuber unglücklich
„Unsere Leute haben sich richtig verhalten“, hieß es tags darauf aus dem größten heimischen Werttransportunternehmen Loomis mit Zentrale in Schweden. „Unser Konzept ist so, dass es die Mitarbeiter schützt und Räuber unglücklich macht.“

„Intelligente Koffer“
Wenn es kein Insider-Job war und die Räuber das aufwendige Sicherheitssystem überlisten konnten, hatten sie nur wenig Zeit sich an der Beute zu erfreuen. Spätestens beim unbefugten Öffnen der Koffer explodieren (siehe Foto unten) Plomben, die sämtliche Banknoten rot einfärben, damit sie unbrauchbar werden. Die Farbe ist nicht abwaschbar und bleibt auch an Kleidung und Haut haften.

So könnte das Geld jetzt aussehen:

500.000 €- Coup wurde zur Pleite
© oe24

(c) APA-Foto Loomis

Noch frustrierender für die Räuber: Laut ÖSTERREICH-Informationen sind die Geldscheine in den „intelligenten Koffern“ schon vor dem Öffnen rot und kaputt, weil gewisse geheime Routinen nicht durchgeführt wurden.

Bankomat-Bande Eine Spur auf die Pleite-Räuber gibt es derzeit keine. Die Polizei betont nur, dass die Männer nicht zu den Bankomat-Räuberbanden aus Osteuropa gehören, die seit Wochen in Österreich umgehen.“

Roland Kopt

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