Tausende zerstörte Häuser, langfristige Schäden bis zu einer Milliarde Euro. Das ist die erste Bilanz nach dem Rekord-Hochwasser.
Ausgetretenes Öl, ein völlig zerstörtes Stromnetz, demolierte Heizanlagen – das Pro Juventute-Haus für Kinder in St. Leonhard am Forst (Bezirk Melk) wird monatelang nicht bewohnt werden können. Der Schaden beträgt alleine hier mindestens 150.000 Euro.Das genaue Notieren kaputter Autos, Elektrogeräte und von Rissen in Wänden ist seit gestern Alltag für Zehntausende Österreicher in den Hochwassergebieten. Viele davon hat es schon bei der Jahrhundertflut vor sieben Jahren erwischt.
Vergleich mit 2002.
Damals belief sich alleine der versicherte
Schaden in ganz Österreich auf satte 400 Millionen Euro. Dazu kamen noch
massive Schäden an öffentlichen Einrichtungen und ein volkswirtschaftlicher
Schaden. Insgesamt wurde nach dem Hochwasser 2002 der Gesamtschaden auf 3,1
Milliarden (!) Euro berechnet.
Die Versicherungen sind aufgrund der noch unübersichtlichen Lage zurückhaltend. Klar scheint bisher nur eines: So schlimm wie 2002 wird diesmal die Gesamtschadenssumme nicht ausfallen.
Eine Milliarde Schaden
Dennoch: Nach ersten groben Schätzungen
könnte der versicherte Schaden bei rund 100 Millionen Euro liegen. Dazu
kommen noch zahlreiche Betriebsausfälle bei zerstörten Firmen, Einbußen in
Tourismus und Gastronomie sowie weitere langfristige Schäden: In Summe
könnte das Hochwasser 2009 Schäden von insgesamt einer Milliarde Euro
verursachen.
Pro Gebäude 70.000 Euro
Wie hoch die zusätzliche Zerstörung
im öffentlichen Raum einzuschätzen ist, zeigt das Hochwasser aus dem Jahr
2005. Damals belief sich alleine in Vorarlberg der Schaden bei Industrie und
Gewerbe auf 60 Millionen Euro, bei Land und Forstwirtschaft auf 7 Millionen
Euro. Der typische Einzelschaden an Gebäuden von Gewerbe und Privatpersonen
war im Schnitt 70.000 Euro hoch.