Auch die „Liberalen Muslime in Österreich“ wollen radikal-islamische Gruppen verbieten.
ÖSTERREICH hat mit seiner Forderung nach einem Verbot der radikalen Islam-Szene eine heftige Diskussion losgetreten. Nun stellte sich die „Initiative Liberaler Muslime in Österreich“ als erste islamische Gruppe hinter unsere Forderungen: „Wir wollen ein generelles Verbot der Muslimbrüder und anderer radikaler Islamisten und ihrer Strukturen in Österreich“, sagt Amer Albayati, Islam-Experte und Präsident der Initiative: „Wir brauchen Studien zu islamistischen Einflüssen in Kindergärten, im Islam-Unterricht an öffentlichen Schulen und in Moschee-Vereinen.“
Morddrohungen. Albayati kennt die Austro-Islam-Szene, deckte zahlreiche Hassprediger auf. Mehr als 1.000 Todesdrohungen von IS-Fanatikern hat er erhalten, darüber schrieb er ein Buch. Er behauptet: „Der Terror kommt direkt aus den Moscheen. Jetzt müssen eindeutige Signale gesetzt und eine harte Politik betrieben werden, um radikale Islamisten und ihre Netzwerke zu verbieten.“ Und: „Niemand darf Religionen verbieten – aber die Ausübung von Religionen muss unserer Verfassung und unseren Gesetzen entsprechen“. (wek)
Amer Albayati, Präsident der Liberalen Muslime in Österreich:
›Radikal-Islamisten sofort stoppen‹
ÖSTERREICH: Sie unterstützen ÖSTERREICH-Herausgeber Fellner in seiner Forderung nach Verbot der radikalen Islam-Szene. Warum?
Amer Albayati: Weil er als einer der wenigen Journalisten die Probleme offen anspricht und recht hat. Terror wird in der radikalen Islam-Szene in Österreich ungestraft gepredigt, verharmlost, mit Parallelgesellschaften gefördert.
ÖSTERREICH: Wie radikal sind die Imame und Islam-Lehrer in Österreich?
Albayati: 80 Prozent sind sehr gut, aber zehn Prozent sind salafistisch, national-fundamentalistisch, fünf Prozent sind radikale Islamisten, weitere fünf Prozent Anhänger des IS. Von den letzten fünf Prozent sind ein bis zwei Prozent zum Terror bereit. Allein ich habe zuletzt bis zu 1.000 Todesdrohungen erhalten. Das zeigt das Gewaltpotenzial.
ÖSTERREICH: Warum gibt es in der islamischen Gesellschaft keine Eigenkontrolle?
Albayati: Es ist höchste Zeit, nicht nur die Kindergärten, sondern die gesamte Islam-Gesellschaft in Österreich einer kritischen Studie zu unterziehen. In den Moscheen werden Parallelgesellschaften herangezogen. In Kindergärten werden die Kleinen mit Dogmen vollgestopft, müssen mit vier, fünf Jahren Kopftuch tragen.
ÖSTERREICH: Ihre Forderung?
Albayati: Verbot der Muslimbruderschaft und radikal-islamischen Glaubensgemeinschaft. Wir brauchen Studien zu islamischen Einflüssen in Kindergärten, im Unterricht, in Moscheevereinen. Niemand will die Religion verbieten, aber die radikal-islamische Szene gehört sofort gestoppt. Islam ist bei uns zum Geschäft verkommen.