Peiniger triumphiert

Angezündete Prostituierte flüchtet

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Seit einer Woche ist Feueropfer Fiorentina M. aus dem Spital. Jetzt will sie heim nach Rumänien. Gut für ihre mutmaßlichen Peiniger beim Prozess.

Montagabend saß die Frau, die als lebende Fackel Schlagzeilen machte, mit Freunden in Wien-Penzing zusammen. „Ein Ohr ist verschmort wie bei Niki Lauda“, erzählt die Runde, „die verbrannte Haut im Gesicht, am Busen und an den Handrücken ist feuerrot.“

Pläne
Die gute Nachricht: „Sie hat Wimpern; Augenbrauen und auch ihre Haare wachsen nach. Die sind jetzt natürlich ganz kurz. Vor allem aber wirkt sie trotz ihrer Narben nicht lebensmüde. Denn Flori plant bereits ihre Zukunft.“

Anschlag
Drei Jahre war die Rumänin (35) am Strich der Linzer Straße tätig. In der Nacht zum 16. Mai wurde sie vor der Disco „Fantastic“ von drei Männern mit Benzin übergossen und mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt. Noch auf dem Weg ins AKH nannte die schwer verletzte Frau ihre Peiniger: den 29-jährigen Zuhälter Adrian N., Spitzname „Cretu“, dessen Cousin und dessen Chauffeur.

Beim Anschlag soll es um Schutzgelderpressung gegangen sein. Die drei Verdächtigen sitzen in U-Haft (für alle gilt die Unschuldsvermutung). Und vermutlich werden sie dort jetzt mit Löskaffee auf die Pläne des Feueropfers anstoßen.

Weg aus Wien
Denn Fiorentina M. will rasch heim nach Rumänien. Letzte Hürde ist ein Verfahren gegen ihre Schwester (ebenfalls Prostituierte) am 22. Juli. „Danach wollen beide für immer weg aus Wien“, berichten die Freunde.

Schlecht für die Staatsanwaltschaft, denn sie verliert mit Fiorentina M. im Verfahren gegen „Cretu“ und Co. wegen Mordversuchs ihre Hauptzeugin. Allerdings hat das Opfer die Verdächtigen bei mehreren Einvernahmen klar identifiziert. Und mehr würde die Rumänin wohl auch vor Gericht nicht sagen. Denn angeblich wird ihre Mutter in der Heimat bedroht.

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