Die Mutter soll ihren Sohn geschüttelt und "grob angefasst" haben - der erst wenige Wochen alte Säugling Abdelsalam erlitt Verletzungen, die man sich gar nicht vorstellen mag. Die Tschechin kam dennoch mit einer bedingten Strafe davon. Ihr mitangeklagter Mann, ein Syrer, wurde freigesprochen.
NÖ. Im Zusammenhang mit einem schwer verletzten Baby stand am Montag in Korneuburg ein Ehepaar aus Strasshof an der Nordbahn vor Gericht: Die 21-jährige Mutter, eine Tschechin, soll ihrem wenige Wochen alten Sohn im Sommer 2023 im Bezirk Gänserndorf durch grobes Anfassen und Schütteln Gehirnblutungen und Knochenbrüche zugefügt haben. Bis Februar 2024 dürfte der Säugling weitere schwere Blessuren erlitten haben. Hier der medizinische Befund vom August 2023: "Blutungen zwischen harter Hirnhaut und Gehirn, rechtsseitige Serienbrüche der 1. bis 10. Rippe sowie der 2. bis 8. Rippe im hinteren und der 4. Rippe im seitlichen Anteil, Netzhautblutungen beidseits, Blutunterlaufungen an Hüfte und Oberschenkel sowie metaphysäre Brüche beider Ober- und Unterschenkel."
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Die Mutter muss sich wegen schwerer Körperverletzung verantworten und bekam dafür 18 Monate bedingt, ihr Ehepartner wurde wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger Personen überhaupt freigesprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Beschuldigte Mutter wurde von Star-Anwältin Astrid Wagner verteidigt.
Beschuldigte Eltern stritten alles ab
Beide Angeklagten bekannten sich beim Prozess am Montag in Korneuburg nicht schuldig. "Ich würde niemals im Leben einem Kind wehtun", gab die 21-Jährige zu Protokoll, die den Hauptteil der Kinderbetreuung innegehabt hatte. "Ich habe mich immer bemüht, meinem Kind alles zu geben, was eine Mutter geben sollte." Schmerzen des Buben seien auch stets bei einem Arzt abgeklärt worden, es sei zudem "jede Hilfe" angenommen worden.
Ähnlich äußerte sich der Zweitangeklagte. Er habe seine Partnerin nie in einer Situation gesehen, in der sie überfordert gewesen sei, gab der 25-jährige Kindsvater zu Protokoll. Auch Misshandlungen durch seine Ehefrau habe er nicht mitbekommen, vielmehr sei die Erstangeklagte "lieb" zu dem Kind gewesen. Diverse Verletzungen des Buben sind aus Sicht beider Beschuldigten im Krankenhaus entstanden. Ein Handbruch stamme daher, dass sich das Baby eingezwickt habe.
Kind jetzt bei Pflegefamilie untergebracht
Generell berichtete der Syrer von einer schwierigen Gesamtkonstellation. Das Kind sei einen Monat zu früh auf die Welt gekommen, bei der Geburt habe es zudem Komplikationen gegeben. "Ich will das Beste für meinen Sohn", bekräftigte der Beschuldigte. Der Bub wurde letztlich bei einer Pflegefamilie untergebracht. "Er entwickelt sich hervorragend. Gott sei Dank hat er keine bleibenden Schäden", hob Staatsanwältin Gudrun Bischof hervor. "Als er bei Ihnen war, ist es ihm schlecht gegangen, jetzt geht es ihm gut".