Über die Jahre ließ sich der Vorarlberger mehrere 100.000 Euro auf sein Konto überweisen.
Ein Justizmitarbeiter des Landesgerichts Feldkirch soll sich über Jahrzehnte hinweg mehrere 100.000 Euro illegal dazuverdient haben, indem er Geld für angefertigte Kopien abzweigte. Das berichtete am Donnerstag ORF Radio Vorarlberg. Demnach seien Anwälte wesentlich schneller an die von ihnen angeforderten Kopien gelangt, wenn sie dem Mann das dafür fällige Entgelt auf dessen Privatkonto anstatt auf das Gerichtskonto überwiesen, hieß es.
Geld aufs Konto
Forderte ein Anwalt Kopien eines Aktes an, so
musste er rund eine Woche darauf warten, wenn er die fällige Zahlung - ein
Euro pro Kopie - an die Behörde entrichtete. Bezahlte man den Mann
allerdings in bar oder ging die Gebühr auf sein Privatkonto, dann sei die
Wartezeit wesentlich kürzer ausgefallen, berichtete der Rundfunk. Der
Justizmitarbeiter soll diese Praxis rund 25 Jahre lang gepflegt haben.
Seit langem bekannt
Am Landesgericht Feldkirch war die
Vorgangsweise des Mannes offenbar seit längerer Zeit bekannt. Es sei ihm
mehrmals untersagt worden, Kopien privat zu verrechnen, berief sich der ORF
auf die Pressestelle des Landesgerichts. Das sei in den Jahren 1984, 1988,
1995 und 2007 geschehen. Im Vorjahr wurde der Mann angezeigt und vom Dienst
suspendiert.