Hauptangeklagter fasste acht Jahre Haft aus, Urteile nicht rechtskräftig.
Im Prozess um zwei Tote bei einer illegalen Böllerproduktion im südoststeirischen Kapfenstein sind am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht die Urteile gefallen. Alle acht Angeklagten wurden wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung schuldig gesprochen, die Strafe für den Hauptangeklagten beträgt acht Jahre Haft. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Zwei Festnahmen
Eine überraschende Wendung hat es nach dem Urteil im Grazer Böller-Prozess gegeben. Die beiden gerade erst verurteilten Händler wurden direkt im Anschluss von der Polizei festgenommen, weil sie in der Mittagspause der Verhandlung mehrere Tausend illegale Böller auf ihrem Firmengelände verstecken wollten. Die Festnahme hatte der Staatsanwalt wegen Tatbegehungsgefahr beantragt.
Die beiden zu jeweils sechs Jahren Haft verurteilten Männer - Vater und Sohn - wollten noch am Donnerstag, dem Tag der Urteilsverkündung, Kisten mit illegalen Knallkörpern verstecken. Doch die Polizei wartete bereits und beobachtete das Treiben. In einem Container wurden rund 6.000 Böller sichergestellt, 18 weitere Container müssen noch durchsucht werden. Die Männer wurden von der Polizei aus dem Verhandlungssaal abgeführt.