Fußgänger attackiert

Brutale Jugendbande in Salzburg ausgeforscht

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Täter prügelten grundlos auf Passanten ein. Drei Opfer schwer verletzt.

Aus polizeilicher Sicht sind nun vier brutale Überfälle in der Salzburger Innenstadt vom vergangenen September bis November geklärt. Zehn Passanten wurden attackiert, einige beraubt und mindestens fünf verletzt, drei davon sogar schwer. Fünf Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren wurde ausgeforscht und der 17-jährige Hauptverdächtige in U-Haft genommen.

Ohne Vorwarnung und grundlos Fußgänger attackiert

Die Teenager gingen offenbar immer nach dem gleichen Muster vor. Ohne Vorwarnung attackierten sie Fußgänger, verpassten ihnen grundlos Faustschläge, traten gegen am Boden liegende Opfer ein und versetzten ihnen auch Fußtritte gegen den Kopf. "Die Tätergruppe ist vor allem durch ihre besonders ausgeprägte Brutalität auffällig gewesen. Nicht alle Opfer wurden beraubt", so Polizei-Sprecher Anton Schentz.

Drogen- und Alkoholeinfluss

Der 17-Jährige erklärte gegenüber den Kriminalbeamten des Stadtpolizeikommandos, dass sie unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden wären. Die Überfälle dienten offenbar zur Finanzierung der Drogensucht. Auch die anderen vier Beschuldigten, die wegen absichtlich schwerer Körperverletzung und schweren Raubes angezeigt wurden, waren nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Attacken alkoholisiert und standen teilweise unter Drogeneinfluss. Die Beschuldigten wohnen in der Stadt Salzburg und sind laut Polizei großteils arbeitslos.

Überfall wegen 2 Euro
Bei zwei Überfällen - in der Nacht auf 15. September im Kurgarten und in der Nacht auf 16. September im Mirabellgarten - erbeuteten die Täter Geld. Die Beträge waren laut Polizei aber nicht hoch. Im Mirabellgarten hatte eine Gruppe von deutschen Studenten einige Münzen offenbar aus Spaß aus dem Pegasus-Brunnen gefischt. Die Bande ging auf das Trio los und forderte Geld. "Es ist um zwei Euro gegangen", sagte der Polizei-Sprecher. Ein Student wurde bei dem Überfall schwer verletzt.

17-Jähriger in U-Haft
Am 20. Oktober und in der Nacht auf 24. November schlugen die Jugendlichen auf insgesamt fünf Personen grundlos ein, zwei davon wurden schwer verletzt. Nachdem der Hauptverdächtige mitbekommen habe, dass nach ihm gefahndet wird, und es eng geworden sei, habe er sich im Beisein seiner Mutter und eines Rechtsvertreters gestellt, sagte Schentz. Der 17-Jährige leugnete zuerst die Vorwürfe, legte dann aber ein Geständnis ab. An der Kleidung des Verdächtigen wurden Blutspuren sichergestellt. Es handle sich dabei um sein eigenes Blut und Blut, das bisher noch keiner Person zugeordnet werden konnte, erläuterte Schentz. "Wir sind noch am ermitteln." Möglicherweise gehen noch weitere Überfälle auf das Konto der Bande.
 

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