Prozess

Bub (7) klagt die Republik

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Die Eltern des Buben wollen 3.500 Euro. Der Prozess wurde vertagt.

Brisanter Prozess gestern im Landesgericht Linz. Auf der Anklagebank die Republik – als Dienstgeber des bereits pensionierten Volksschuldirektors Rudolf N. Dieser soll 2009 mehrmals in einer Linzer Schule einen Buben tätlich angegriffen haben.

Nur zwei Übergriffe gibt der Lehrer zu. Ein festes Zupacken am Arm sowie einen „Klaps“ auf den Hinterkopf. Aufregung löste jedoch die Reaktion des Dienstgebers des Pädagogen aus. So war in einer Stellungnahme der Republik von einem „Arbeitsunfall“ die Rede.

Zudem wurde zwar eingeräumt, dass das Vorgehen des Mannes rechtswidrig war, die Alleinschuld läge aber dennoch beim Schüler. Der Siebenjährige soll den Direktor entsprechend provoziert haben.

Beim ersten Prozess Ende September forderte der Anwalt für den Buben 3.500 Euro Schmerzensgeld. Der Vergleich ist geplatzt. Der Staatsvertreter Herbert Arzberger hat der Familie damals nur 500 Euro geboten, der Richter vertagte, um Vater und Lehrer einzuvernehmen. Gestern wurde die heikle Causa erneut nicht ausjudiziert. Beim nächsten Termin Ende Jänner 2012 sollen noch eine Lehrerin, eine Vertretungslehrerin und eine Schulsozialarbeiterin einvernommen werden.

Der Bub hat nach den Vorfällen die Schule gewechselt. Der Anwalt des Kindes, Kurt Lichtl, hat im September noch von enormen psychischen Folgen berichtet. „Er litt lange unter Schulangst.“ Gestern Entwarnung: „Der Bub hat sich erholt. In der neuen Schule geht es ihm gut“, so Lichtl.

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