Skandal-Videos

Bundesheer prüft 150 Handy-Aufnahmen

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Neue, gewalttätige Rekruten-Filme - ÖSTERREICH veröffentlicht sie exklusiv - sorgen für Aufregung. Jetzt wird Jagd auf die Filmer gemacht.

Im Internet tauchen immer mehr Handy-Filme von jungen österreichischen Soldaten auf. Bei vielen handelt es sich um Blödelvideos à la „Jackass“, in denen sich die Protagonisten selbst aufs Korn nehmen.

Mobbing. Doch einige Videos sprechen eine ganz andere Sprache (wir berichteten). Etwa jene, die ein österreichischer User auf eine Video-Plattform stellte: Darin werden Rekruten am Boden gefesselt oder mit Benzin angezündet (der Betroffene kann die Flammen zum Glück löschen). Auch mehr als bedenklich: Wehrdiener, die mit dem Gewehr auf Kollegen zielen.

Die Causa lässt die Alarmglocken schrillen: Seit Mitte November werden laut Verteidigungsministerium etwa 150 Videos genau unter die Lupe genommen. „Die Sache hat hohe Priorität“, sagt Ministersprecher Martin Brandstötter. „Wir versuchen jetzt, die Mitwirkenden auszuforschen.“ Von einem allgemeinen Missstand – etwa Mobbing-Rituale, wie das Fesselvideo vermuten lässt – könne man aber nicht sprechen: „Es sind Einzelfälle, das ist nicht der Normalzustand“, wiegelt Brandstötter ab.

Kommission. Auch Heeressprecher Michael Bauer bestreitet die Existenz von Mobbing-Ritualen: „So etwas gibt es in der russischen Armee, bei uns aber nicht.“ Wer dennoch von seinen Kollegen gepeinigt wird, könne sich an die Beschwerdekommission wenden. Oder an die gewählten Rekruten-Vertreter.

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