Allentsteig

Bundesheer: Teure Übungen trotz Sparkurs

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Insgesamt koste das Manöver "Handwerk 14" rund vier Millionen Euro.

Noch finden Heeres-Übungen wie "Handwerk 14", die derzeit in Allentsteig über die Bühne geht, statt. Doch das Bundesheer steht auch heuer wieder unter einem enormen Spardruck. Die Verantwortlichen des Manövers befürchten Einschränkungen, betonen aber gleichzeitig: "Üben kann man nie genug."

Seit 3. Februar trainieren über 2.000 Soldaten, darunter auch viele Grundwehrdiener, unter der Federführung der 4. Panzergrenadierbrigade am Truppenübungsplatz Allentsteig Gefechtssituationen, konkret Verzögerung, Verteidigung und Angriff, und zwar "im scharfen Schuss", wie der stellvertretende Brigadekommandant Franz Linsboth erklärte.

Dabei wurden alle zur Verfügung stehenden Mittel zur "Zielerreichung" eingesetzt - beteiligt waren beispielsweise rund 80 gepanzerte Kampf- und Gefechtsfahrzeuge sowie vier Hubschrauber. 90 Tonnen Munition standen laut Linsboth für das sogenannte Kampfgruppenschießen, das am Donnerstag endete, zur Verfügung.

Vier Millionen Euro
Solche Übungen sind nicht nur aufwendig - die Planungen für "Handwerk 14" hat Linsboth zufolge schon vor 14 Monaten begonnen - sondern auch teuer. Etwa vier Millionen Euro koste das Manöver insgesamt, am teuersten sei die Munition.

Wegen der Sparvorgaben erwarte man "leider", dass es künftig zur Reduzierung solcher Vorhaben komme, meinte Linsboth auf eine entsprechende Frage. "Üben kann man nie genug", betonte er. Man trainiere ja, um die Einsatzaufgaben im Inland wie im Ausland erfüllen zu können. Linsboth zeigte sich zwar zufrieden über die Rahmenbedingungen der aktuellen Übung, aber man arbeite "hart und an der Grenze".

Einschränkungen erwartet
Auch Brigadekommandant Christian Riener rechnet mit Einschränkungen, aber er hoffe, nicht bei der Truppe. Ohne Munition zu trainieren wäre zwar billiger, hätte aber nicht denselben Effekt, warnt Riener: Im Einsatz stehe der Schutz von Leib, Leben und Gesundheit im Zentrum. Ohne Munition hätten die Soldaten im Hinterkopf, dass ohnehin nichts passieren kann - das wäre nur wie eine "Probeschularbeit", erläuterte Riener.

Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Übungen wie diesen, bei denen aus Panzerkanonen geschossen wird, will Riener zerstreuen: "Natürlich ist die Panzerschlacht im Marchfeld vorbei." Trotzdem müsse das Heer Grundfähigkeiten beherrschen. "Alles, was wir üben, hat einen Sinn", um die Einsatzbereitschaft zu erhalten, versicherte Riener. "Wir produzieren Sicherheit."
 

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