Alle Knochen gebrochen

Misshandeltes Baby jetzt auf Normalstation

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Keine Anzeichen auf Glasknochenkrankheit - Haftprüfung für Eltern am Donnerstag.

Das zwei Monate alte Mädchen aus dem Bezirk Güssing, bei dem Ärzte vor knapp zwei Wochen massive Spuren von Misshandlung festgestellt hatten, konnte nach Auskunft der Universitätsklinik für Kinderchirurgie in Graz inzwischen die Intensivstation verlassen. "Sie ist am Wochenende von der Intensivstation rausgekommen. Es gibt keine Probleme und es geht ihr den Umständen entsprechend gut", erklärte Sprecherin Simone Pfandl-Pichler am Montag auf APA-Anfrage. Für die Eltern wurde mittlerweile ein Haftprüfungstermin angesetzt.

Das Baby befinde sich nun auf der Normalstation. "Man schaut jetzt, dass sie weiterhin stabil bleibt, dass man sie bestmöglich versorgt und dann wird man sehen, wie es weitergeht. Wie lange das dauert, kann man noch nicht sagen", erläuterte Pfandl-Pichler. Eine Prognose, wann das Kind das Spital verlassen könne, sei nicht möglich. Auch über etwaige Spätfolgen können keine Aussage getroffen werden, weil beispielsweise Teilleistungsstörungen manchmal erst beim Schulbesuch zum Vorschein kämen.

Dass das kleine Mädchen an der Glasknochenkrankheit leide, könne man ausschließen, so die Sprecherin. "Bei Glasknochenkrankheit brechen die Röhrenknochen, aber man hat keine Gehirnblutungen oder anderes dabei."

Die Mutter des Babys befindet sich weiterhin in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Untersuchungshaft, der Vater sitzt in Eisenstadt. Für kommenden Donnerstag wurde eine Haftprüfungsverhandlung angesetzt, so Magdalena Wehofer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Ende der vergangenen Woche seien die Gutachter in dem Fall bestellt worden. In Auftrag gegeben wurden ein psychologisches und psychiatrisches Gutachten zum Status der Eltern sowie eine gerichtsmedizinisch-forensische Expertise zu den Verletzungen des Babys, berichtete Wehofer.

Bei einer Untersuchung des Mädchens hatten Ärzte mehrere Knochenbrüche, Prellungen und Blutergüsse entdeckt. Das Kind wies unter anderem Serienrippenbrüche sowie Hämatome und andere Verletzungen auf. Die Eltern wurden festgenommen. Die Familie war im März aus der Steiermark in ein Haus im Bezirk Güssing gezogen. Sie war bereits in der Steiermark und später auch im Burgenland von der Jugendwohlfahrt betreut worden.

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