See-Killer

Justiz ließ die "Bestie" immer wieder in Freiheit

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Ein 64-Jähriger verbrachte Jahrzehnte in Haft. Als er freikam, soll er gemordet haben.

Wien/Bgld. Kritiker des Strafvollzugs bemängeln seit Längerem: Zu viele Häftlinge sitzen in einer Anstalt für geistig abnorme Straftäter, während etliche, die rein gehörten, frei herumlaufen. Ein solcher Fall scheint Alfred U. zu sein. Der 64-jährige Wiener steht ab Dienstag ­wegen Mordes vor Gericht. Er soll Ende März die Prostituierte Zuzsanna S. (30) erwürgt haben. Anschließend zerstückelt er die Leiche, faschierte Teile davon, um sie später zu kosten. Den Torso versenkte er im Neusiedler See in der Nähe einer Hütte, die der gelernte Schriftsetzer geerbt hatte.

Angeklagter: "Werde hinter Gittern sterben"

Beim Verlesen der elfseitigen Anklageschrift wird es am Mittwoch im Sitzungsaal mucksmäuschenstill sein. Zu grauenvoll sind die Details aus dem Vorleben des Angeklagten, der viele Jahre aufgrund seiner Abartigkeit in Psycho-Anstalten verbracht hatte. Er biss einer Frau eine Brustwarze ab, vergewaltigte, versuchte zu töten. Dennoch ließ ihn die Justiz immer wieder in Freiheit. „Diesmal werde ich hinter Gittern sterben“, sagt Alfred U., der von Astrid Wagner verteidigt wird. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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