Burgenland

Polizei knackt Drogenkartell

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Über Rave-Partys kamen Ermittler auf die Spur der international agierenden Dealer.

Es war 2010, da saß der 37-jährige Niederösterreicher wegen Drogenhandels in Österreich hinter Gittern. Einen Freigang nutzte er jedoch zur Flucht und setzte sich nach Bolivien ab.

Revierinspektor Markus Strudler von der Suchtgiftmitteltruppe des Bezirkskommandos Neusiedl am See: „Dort nahm er sofort wieder die Geschäfte auf.“

Niederösterreicher Chef von 31-köpfiger Bande
Strudler weiter: „Die Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 72 Jahren kommunizierten via Facebook und Skype. 28 davon wurden in Österreich, zwei in Deutschland und der Haupttäter in Bolivien festgenommen.“

Die 31-köpfige Bande transferierte die Drogen in manipulierten Paketen. Insgesamt wurden über die Bolivien-Connection 177 Kilo Speed, 178.000 Stück Ecstasy, 1,5 Kilo Kokain und 73 Kilo Cannabis geschmuggelt und um 6,6 Millionen Euro verkauft.

Die Polizei weiter: „Bei Hausdurchsuchungen haben wir noch Drogen um 100.000 Euro, eine geladene Maschinenpistole, 100.000 Euro in bar und Wertpapiere um 220.000 Euro sichergestellt.“

Drogen hauptsächlich in Ostösterreich verkauft
Rave Partys, dort hatten die Dealer einen regen Handel aufgezogen. Die Polizei: „Die Veranstaltungen brachte uns auch auf die Spur.“

Der Drogenboss wurde inzwischen von Bolivien – die Festnahme war bereits im Mai erfolgt – ausgeliefert. Er sitzt jetzt in Wien in Untersuchungshaft.

„Nach dem engsten Komplizen des 37-Jährigen fahnden wir aber noch“, sagen die Ermittler.
 

Chefermittler: "Bücher als Versteck"

ÖSTERREICH: Wie tarnte die Bande ihre Drogengeschäfte?
Rainer Bierbaumer: Ein recht einfacher, aber effektiver Trick: Die Drogen wurden in ausgehöhlten ­Büchern geschmuggelt. Aber das ist ja nichts, was wir nicht kennen.

ÖSTERREICH: Stimmt es, dass auch Waffen gefunden wurden?
Bierbaumer: Das ist richtig. Bei einer Hausdurchsuchung wurde eine Maschinenpistole entdeckt. Die ist in Österreich natürlich ­verboten.

ÖSTERREICH: Sehr klischeehaft. Glauben Sie, die wurde auch verwendet?
Bierbaumer: Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber die Maschinenpistole wird nicht nur rein zufällig dort gelegen haben.

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