Commerzialbank-Skandal wird zum Konzert-Krimi: Barracuda Music & Fans zittern um 34 Mio.
Mattersburg. „Langfristig sehe ich definitiv keine umfassenden Folgen.“ Im März, als die Regierung die ersten Konzerte verbat, nahm Nova-Rock-Mastermind Ewald Tatar die Corona-Krise im Talk mit dem ÖSTERREICH-Magazin Insider noch fast auf die leichte Schulter.
Jetzt steht der Chef von Barracuda Music fast vor den Trümmern seiner Karriere: 217 seiner Konzerte, darunter die Top-Festivals Nova Rock (220.000 Besucher) und Frequency (140.000 Besucher) mussten wegen Corona abgesagt oder auf 2021 verschoben werden.
Bank & Bangen. Dazu sorgt jetzt auch noch der Bilanzskandal um die Commerzialbank Mattersburg für zusätzliche Aufregung: Barracuda Music hat dort Einlagen in Höhe von rund 34 Millionen Euro. „Diese Einlagen setzen sich u. a. aus Ticketgeldern, Steuern, Unternehmenskapital oder Gagen zusammen“, erklärt ein Branchen-Insider den Konzert-Super-Gau.
Somit müssen neben Barracuda Music nun auch 500.000 Konzert-Fans um ihr Geld zittern!
500.000 Fans zittern nach Bank-Pleite um Ticket-Geld
Gutschein. Denn seit April gilt laut dem neuen „Kunst-, Kultur- und Sportsicherungsgesetz“ der sogenannte „Veranstalter-Gutschein“ (siehe Kasten). Der soll einerseits Kunden vor dem Totalverlust des bezahlten Eintrittspreises schützen, andererseits Veranstalter aufgrund der hohen Vorinvestitionen vor der Insolvenz bewahren. Genau das könnte jetzt Barracuda Music treffen. „Ich möchte nicht in seiner Haut stecken: Eine Pleite von Barracuda Music wäre für die ganze heimische Branche ein unheimlicher Verlust“, fühlt der Insider mit Tatar und spricht den Kollegen und auch den Fans aus der Seele. „Diese Corona-Gutschein-Aktion tut allen weh!“
Noch keine Lösung. Für die betroffenen Fans heißt es indes weiter warten. „Die Abwicklung der Gutscheine wird gerade erst entwickelt“, weiß oeticket. Barracuda Music selbst rechnet damit gar erst frühestens Mitte August.
