Raub

Coup zerstört Fußballer-Karrieren

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Rapid-Jungstar (16) als Räuber - So kamen sie auf die schiefe Bahn. 

Ein gebürtiger Serbe (Medin, 16) und zwei Bosnier (Edvin, 18, und der 20-jährige Haris) spielten einst beim Kremser SC und galten als große Fußball-Talente. Vor allem der jüngste der drei Burschen, Medin, der es als Mittelfeld-Motor sogar bis zur U 16 von Rapid geschafft hatte.

Jetzt wurden die drei Jungstars nach einem Tankstellen-Coup in Krems als mutmaßliche Täter ausgeforscht und verhaftet – ÖSTERREICH berichtete. Statt einer Karriere am Spielfeld werden sie wegen schweren Raubs ein paar Jahre im Knast verbringen.

Vater verzweifelt
Jetzt fragen sich alle, wie das Trio auf die schiefe Bahn geraten konnte. Vor allem der Vater von Medin ist ein geknickter Mann. Ein Insider: „Der hat alles für seinen Buben gemacht, ihm in Wien eine Wohnung gekauft, damit der Bub, der in der Rapid-Akademie aufgenommen wurde, nicht ständig von Krems hin und her pendeln muss und dann taucht er eines Tages nicht mehr beim Training auf, ruft stattdessen an: "Fußball interessiert mich nimmer.‘“

Statt dem Spiel auf dem grünen Rasen entdeckten Medin wie auch Edvin (einst Verteidiger beim Kremser SC) und Haris das Spiel mit Automaten: das kleine Glück, der schnelle Kick – und dazu regelmäßig Anabolika, damit man den Mädels in der Disco erzählen kann, dass man jetzt ein Ultimate Fighting Champ ist.

Lebensmotto
Auf der Suche nach dem Motiv für den Sinneswandel haben die Ex-Trainer und die Eltern der drei Migrationskinder einen Hauptschuldigen ausgemacht – der wurde bei dem 1.000-Euro-Coup in Krems ebenfalls geschnappt: Manuel T., der im Internet seiner zugesprochenen Rolle durchaus gerecht wird: Der 18-Jährige aus dem Bezirk Tulln glänzt mit dem Lebensmotto „Scheiß auf Sachen planen, einfach in den Tag leben“ und schrieb zuletzt Folgendes auf seine Facebook-Wand: „An alle Polizisten mal ein fettes Fuck you.“

Die Cops haben es (nach der Verhaftung) gelesen und lächelten milde. Es gilt für alle die Unschuldsvermutung.

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