Vater fleht

Diese zwei Kinder wollen zurück zur Mutter

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Familie Zogaj ist weiter getrennt. Vater Dzevat fleht im Kosovo um eine Zukunft für seine Kinder in Österreich - doch der Innenminister bleibt stur.

Die Lage von Arigonas abgeschobenem Vater Dzevat Zogaj ist verzweifelt. Seit mehr als einer Woche haust er hier in seinem, im Bürgerkrieg zerstörten Haus. Seine beiden kleinsten Kinder, die achtjährige Albona und der neunjährige Albin, die mit ihm abgeschoben wurden, weinen, sobald sie an ihre Mutter und ihre Schwester Arigona denken, die nach wie vor untergetaucht ist.

Die Kinder wurden nur deshalb mit abgeschoben, weil die Behörden die Mutter sofort nachschicken wollten. Davon ist aber keine Rede mehr, seit die Abschiebung von Mutter und Tochter bis zur Entscheidung des Verfassungsgerichts ausgesetzt ist.

Dzevat Zogaj will wieder zurück in seine neue Heimat im oberösterreichischen Frankenburg. Im Gespräch mit ÖSTERREICH macht er aber klar: Wenn seine Rückkehr nicht möglich ist, sollen wenigstens die beiden Kleinen zu ihrer Mutter. Er wäre deshalb bereit, die Kinder gemeinsam mit dem ÖSTERREICH-Reporter heimzuschicken.

Nötig dazu wäre nur eine menschliche Geste von Innenminister Günther Platter und eine Unterschrift unter eine „Niederlassungsbewilligung aus humanitären Gründen“.

Suche nach Arigona
In Oberösterreich hofft man indes auf diese Geste Platters. Die Mutter liegt nach einem Nervenzusammenbruch nach wie vor im Spital. Die Frankenburgerin Sabine Leitner, die Arigonas Mutter betreut: „Die Mutter wünscht sich nichts sehnlicher als die Rückkehr ihrer Kinder.“

Leitner ist auch davon überzeugt, dass die 15-jährige Arigona aus ihrem Versteck kommen würde, wenn zumindest die beiden kleinen Geschwister zu ihrer Mutter dürfen. In der Zwischenzeit hofft man auf ein Lebenszeichen: „Einen neuen Brief, eine Kassette. Wir wollen wissen, dass es ihr gut geht“, sagt Raimund Koberger. Bis zum Wochenende wurde sie in dem Ort gesehen. Seither ist jeder Kontakt abgerissen.

Am Samstag findet eine Kundgebung statt, um die Politik umzustimmen. Alle hier hoffen, dass Arigona bis dahin wieder zu Hause ist.

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