Nach der Festnahme

"Dr. Krebs" drohen zehn Jahre Haft

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Präparat „Ukrain“ in EU nicht zugelassen - Der Wirkstoff verursacht Leberschäden.

Jahrelang nützte Dr. Wassyl N. (75) – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – die Verzweiflung von Krebspatienten aus, um sich zu bereichern (ÖSTERREICH berichtete).

Nun sitzt „Dr. Krebs“ in der Justizanstalt Josefstadt und wartet auf seinen Prozess. Bei einer möglichen Verurteilung wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs drohen Dr. Wassyl N. (75) bis zu zehn Jahre Haft.

Allheilmittel
Als Allheilmittel hatte der 75-Jährige das Präparat „Ukrain“ – es ist weder in Österreich noch innerhalb der EU zugelassen – seinen ahnungslosen Patienten angepriesen und verkauft. Tatsächlich verabreichte Dr. Wassyl N. seinen Opfern Schöllkrautextrakt.

Kontrolle im Labor
Die 200.000 beschlagnahmten Ampullen werden nun vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) analysiert. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Schöllkraut, in der Volksmedizin Warzenkraut genannt, konnte in klinischen Prüfungen nicht bewiesen werden. Ganz im Gegenteil: Zahlreiche Fälle belegen das hohe Risiko schwerer Lebernebenwirkungen. 2003 musste eine Frau nach der Einnahme von „Ukrain“ sogar reanimiert werden.

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