Keine Chance

12er-Liga nur Hirngespinst

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Eine Zwölfer-Bundesliga? Der Vorstoß eines Rechtsanwalts hat nach ÖSTERREICH-Informationen keine Chance. Zu mächtig sind die Gegner.

Er handle im Auftrag von Red Bull, Ried und Altach sowie der ADEG-Klubs Magna, Admira und Gratkorn – so Rechtsanwalt Wolfgang Rebernig. Inhalt seines Ansuchens: die Aufstockung der Tipp3-Bundesliga by T-Mobile von zehn auf zwölf und eine Erweiterung der ADEG-Liga von zwölf auf 16 Klubs. Und schon herrschte helle Aufregung, vor allem ums Thema Bundesliga-Erweiterung. „Ich hielte sie für fatal“, erklärte Rapid-Präsident Rudolf Edlinger in einem Interview mit der Sport Woche: So etwas „würde Rapid zwischen 500.000 und 600.000 Euro kosten.“

Zurück!
Ähnlich denken die meisten anderen Klubs. Und Rebernig wurde rasch zurückgepfiffen. „Wir haben niemanden beauftragt und werden auch keinen Antrag stellen“, sagt Ried-Manager Stefan Reiter. Nach ÖSTERREICH-Informationen steht auch Magna nicht hinter der Initiative.

Bundesliga-Vorstand Georg Pangl gibt zu bedenken: „Jeder Präsident muss für sich selbst wissen, ob das wirtschaftlich Sinn macht. Die Frage bei einer Aufstockung ist, ob man den Sponsoren- und TV-Kuchen um so viel erhöhen kann.“ Wahrscheinliche Antwort in Zeiten der Finanzkrise: Nein! Und eine Garantie, dass in der Zwölfer-Liga mehr Österreicher zum Einsatz kämen, kann ohnehin niemand geben.

Wer profitiert?
Bleibt die Frage: Wer von den derzeitigen Bundesligisten hätte etwas von einer Aufstockung? Antwort: Potenziell abstiegsgefährdete Klubs wie Mattersburg oder Altach. Mattersburgs Präsident Martin Pucher aber ist erklärter Gegner einer Bundesliga-Aufstockung. Übrig bleibt Schlusslicht Altach …

Nachvollziehbar ist auch das Interesse der ADEG-Topklubs. Doch die hätten bei einem Votum nur je drei Stimmen. Pro Bundesligist entfallen hingegen fünf Stimmen. Die Erweiterungs-Lobby aber bräuchte eine Zweidrittelmehrheit. Wohl nur ein Hirngespinst.

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