Ihr Lebensgefährte (44) wollte die junge Frau, die von der Strömung nahe der Rollfähre Korneuburg-Klosterneuburg erfasst wurde, noch aus dem Wasser ziehen, scheiterte aber trotz aller Bemühungen. Ein Großaufgebot sucht nach wie vor nach der Vermissten.
NÖ. Die Niederösterreichin aus Leobendorf im Bezirk Korneuburg war Samstagnachmittag nahe dem Uferhaus und der Anlegestelle der Rollfähre auf der Klosterneuburger Uferseite zum Abkühlen in die Donau gegangen. Dabei dürfte es zu einem Zwischenfall (ohne Fremdeinwirkung), der auf ihre neurologische Vorerkrankung zurückzuführen sein könnte, gekommen sein. Vor den Augen mehrerer Passanten, anderer Badegäste, den Lokalgästen des Uferhauses sowie ihres Lebensgefährten, der nicht mit ins Wasser gegangen war, ging die Frau unter.
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Die entsetzten Zeugen verständigten die Einsatzkräfte - die erst kürzlich hier nach dem Crash zweier Motorboote im Großeinsatz gestanden hatten - und meldeten um 17.40 Uhr eine ertrinkende Person im Bereich der Rollfähre zwischen Klosterneuburg und Korneuburg.
Daraufhin rückte die Wasserrettung Tulln sofort mit rund zehn Einsatzkräften, darunter Fließ- und Wildwasserretter sowie Schiffsführer, aus. Die ebenfalls eingetroffene Feuerwehr hatte bereits im fraglichen Gebiet mit der Suche nach der vermissten Frau begonnen. Sofort fingen auch die Spezialkräfte der Wasserrettung mittels Schnorcheltauchausrüstung an, auch fußläufig alle Gebiete abzusuchen, wobei insbesondere die Uferbereiche und schwer zugängliche Buchten durch die Einsatzkräfte kontrolliert wurden. Zusätzlich suchten auch mehrere Hubschrauber, darunter der Polizeihubschrauber Libelle, den Bereich mit Wärmebildkameras ab.
Nach mehr als zwei Stunden musste die Suche erfolglos aufgegeben werden. Sie blieb auch am Sonntag bisher ohne Erfolg, berichtete Benjamin Löbl, Kommandant der Feuerwehr Klosterneuburg.
Schockerlebnis für den Lebensgefährten
Wie betont wird, hatten Passanten noch verzweifelt versucht, die Frau zu retten. Ihr Freund etwa war herbeigeeilt und sprang noch selbst ins Wasser, konnte dabei seine Lebensgefährtin sogar noch mit den Händen erfassen, doch er konnte sie nicht halten. Der Mann wird psychologisch betreut. Generell gestaltet sich die Suche in der Donau schwierig, meint Feuerwehr-Kommandant Löbl: "Man muss aufpassen, dass man sich selbst nicht in Gefahr bringt."
Neben der Wasserrettung Tulln waren die Feuerwehren Korneuburg, Klosterneuburg-Kritzendorf, Klosterneuburg-Höflein, Klosterneuburg und Langenzersdorf sowie das Rote Kreuz Klosterneuburg und Korneuburg, der Rettungshubschrauber Christophorus 9 aus Wien mit Tauchern der Berufsfeuerwehr Wien, das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Tulln, die Polizei sowie das AkutTeam Niederösterreich im Einsatz.