Statt einer glanzvollen Gala gab es dieses Jahr nur eine Pressekonferenz. Die schönsten Trailer von den Globe-Gewinnerfilmen hier!
Ohne Stars, ohne Roten Teppich und ohne die üblichen Dankesreden sind am Sonntagabend die Preisträger des diesjährigen Golden Globe verkündet worden. Nach einer 30-minütigen Pressekonferenz in einem Hotel in Beverly Hills standen die Gewinner fest: Vier Filme wurden vom Verein der Auslandspresse gleich mit zwei Auszeichnungen bedacht, klare Favoriten für die in sechs Wochen stattfindende Oscar-Verleihung waren allerdings nicht erkennbar. Wegen des Streiks der US-Drehbuchautoren hatten zahlreiche Filmstars mit einem Boykott gedroht, weshalb die Veranstaltung abgesagt worden war.
Bester Film, beste Filmmusik: "Abbitte"
Zum besten
Film wurde die Verfilmung von Ian McEwans Bestsellerroman "Abbitte"
(Atonement) gekürt, der auch für die beste Filmmusik ausgezeichnet wurde.
Damit ging der Film in fünf der sieben Kategorien leer aus, in denen er für
Auszeichnungen nominiert gewesen war. Nach sieben Nominierungen in früheren
Jahren wurde Johnny Depp zum besten Schauspieler in der Kategorie
Musikfilm/Komödie ernannt, der in "Sweeney Todd" einen
blutrünstigen Londoner Friseur spielt. Der Film wurde ebenfalls bester
seiner Kategorie. Für den Thriller "No Country for Old Men"
erhielten die Coen-Brüder einen Golden Globe für das beste Drehbuch. Für die
beste männliche Nebenrolle in dem Coen-Streifen wurde der Spanier Javier
Bardem ausgezeichnet.
Julian Schnabel: beste Regie
Der Film "Schmetterling und
Taucherglocke" erhielt zwei Golden Globes - für die Regie von Julian
Schnabel und als bester fremdsprachiger Film. Er erzählt die Geschichte
eines vollständig gelähmten Herzinfarktpatienten, der seine Memoiren durch
das Schlagen seiner Wimpern diktiert.
Marion "Piaf" Cotillard: beste Schauspielerin in einem
Musikfilm
Für ihre atemberaubende Darstellung von Edith Piaf in "La
Vie en Rose" wurde die Französin Marion Cotillard als beste
Schauspielerin in der Kategorie Musikfilm/Komödie ausgezeichnet. Cotillard,
die in den USA bereits mehrere Kritikerauszeichnungen einheimste, gilt auch
als Anwärterin für den Oscar, der am 24. Februar verliehen wird. Die
Australierin Cate Blanchett erhielt einen Golden Globe für die beste
Nebenrolle in "I'm Not There" über den Sänger Bob Dylan. Für die
38-jährige Blanchett ist es bereits der zweite Golden Globe, nachdem sie
1999 in der Kategorie beste Schauspielerin für ihre Rolle als Königin "Elizabeth"
geehrt wurde.
Bester Schauspieler: Daniel Day-Lewis stach Clooney aus
Daniel
Day-Lewis als skrupelloser Ölsucher in "There Will Be Blood"
stach als bester Schauspieler Mitbewerber wie George Clooney und Denzel
Washington aus. Zur besten Schauspielerin wurde die 66-jährige Julie
Christie gekürt, die in "Away From Her" eine
Alzheimerpatientin spielt. Mit ihrer ersten Hauptrolle seit mehr als zehn
Jahren ließ sie Kolleginnen wie Blanchett, Angelina Jolie, Keira Knightley
und Jodie Foster hinter sich.
Beste Schauspielerin: Julie Christie, "An ihrer Seite" ("Away
From Her")
Die britische Schauspielerin Julie Christie ist mit
einem Golden-Globe als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. Sie bekam
die Ehrung in Beverly Hills für ihre Darstellung einer Alzheimer- Patientin
in dem Film "An ihrer Seite".
Bester Animationsfilm: "Ratatouille"
"Ratatouille",
die Geschichte einer Ratte, die von einer Karriere als Koch träumt, wurde
zum besten Animationsfilm gekürt. Den Golden Globe für den besten
Originalsong erhielt Eddie Vedder, Sänger der Band Pearl Jam, für das Lied "Guaranteed",
das in dem Film "Into The Wild" von Sean Penn zu hören ist.
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"Longford: beste Fernseh-Serie
Insgesamt wurden die Golden
Globes in 25 Kategorien für Kino und Fernsehen vergeben. In der Sparte
Fernsehen konnten die US-Schauspieler Glenn Close, David Duchovny und Queen
Latifah punkten. Der große Gewinner war jedoch der Fernsehfilm "Longford".
Die wahre Geschichte über den exzentrischen britischen Politiker Lord Frank
Pakenham, der sich mit der legendären Kindermörderin Myra Hindley
befreundet, gewann die drei begehrtesten Trophäen: Beste Mini-Serie oder
Fernsehfilm sowie beide Auszeichnungen für die Hauptdarsteller (Jim
Broadbent und Samantha Morton)
"Die schnellste Preisverleigung in der Geschichte"
Es
war eine Preisverleihung ohne Preisträger, da die nominierten Hollywoodstars
der Veranstaltung fernblieben. "Das war die schnellste Preisverleihung
in der Geschichte", sagte CNN-Moderator Larry King nach der
30-minütigen Verlesung der Preisträger. Zu Beginn der Veranstaltung sagte
der Präsident der Hollywood Foreign Press Association, Jorge Camara: "Wir
alle hoffen, dass der Streik der Autoren bald zu Ende ist, damit alle wieder
gute Filme und Fernsehprogramme produzieren können." Der Streik
der Writers Guild of America begann bereits am 5. November vergangenen
Jahres. Die Autoren fordern eine Beteiligung an den Einnahmen aus Internet-
und DVD-Produktionen ihrer Filme.
Filmpreise
Kategorie Film |
Gewinner |
Bester Film |
"Abbitte" ("Atonement") |
Bester Schauspieler |
Daniel Day-Lewis, "There Will Be Blood" |
Beste Schauspielerin |
Julie Christie, "An ihrer Seite" ("Away From Her") |
Bestes Musical/beste Komödie |
"Sweeney Todd" |
Beste Schauspielerin in Musical/Komödie |
Marion Cotillard, "La Vie En Rose" |
Bester Schauspieler in Musical/Komödie |
Johnny Depp, "Sweeney Todd" |
Beste weibliche Nebenrolle |
Cate Blanchett, "I'm Not There" |
Beste männliche Nebenrolle |
Javier Bardem, "No Country for Old Men" |
Regie |
Julian Schnabel, ("The Diving Bell and the Butterfly") |
Drehbuch |
Ethan Coen und Joel Coen, "No Country for Old Men" |
Bester fremdsprachiger Film |
"Schmetterling und Taucherglocke" ("The Diving Bell and the Butterfly") |
Bester Animationsfilm |
"Ratatouille" |
Beste Filmmusik |
Dario Marianelli, "Abbitte" ("Atonement") |
Bester Originalsong |
"Guaranteed" aus "Into the Wild" |
Kategorie Fernsehen |
Gewinner |
Bester Fernsehfilm/beste Serie |
"Mad Men" |
Beste Schauspielerin |
Glenn Close, "Damages" |
Bester Schauspieler |
Jon Hamm, "Mad Men" |
Bestes Musical/Komödie |
"Extras" |
Beste Schauspielerin in Musical/Komödie |
Tina Fey, "30 Rock" |
Bester Schauspieler in Musical/Komödie |
David Duchovny, "Californication" |
Beste Miniserie |
"Longford" |
Beste Schauspielerin in Miniserie |
Queen Latifah, "Life Support" |
Bester Schauspieler in Miniserie |
Jim Broadbent, "Longford" |
Beste weibliche Nebenrolle in Miniserie |
Samantha Morton, "Longford" |
Beste männliche Nebenrolle in Miniserie |
Jeremy Piven, "Entourage" |
Der große Sieger bei den Fernsehpreisen: das Polit-Drama "Longford" (Foto: AP Photo/Mark J. Terrill)