Im Fall des 37-jährigen Slowaken, der in Bayern drei Menschen getötet und teils zerstückelt habe soll - Leichteile wurden auch im Kühlschrank gefunden - und der in Linz in Oberösterreich aufgegriffen wurde, konnte nun auch das dritte Oper identifiziert werden.
OÖ, Bayern. Die Leichen lagen zwischen alten Sofas, kaputten Fenstern und Fahrrädern zweifelhafter Herkunft - so beschreibt ein Bild-Reporter die Ermittlungen in dem Messie- und Horrorhaus im ansonsten beschaulich-idyllischen Luftkurort Zwiesel im Bayerischen Wald. Um den Fall zu klären, werden sich Ermittler noch tagelang durch Gerümpel und Unrat wühlen müssen.
Der Tatort, in dem 10 Menschen abseits jeglicher sozialer Gepflogenheiten mehr hausten als wohnten, war als "Problemhaus" bei Anwohnern und Polizei gleichermaßen berüchtigt: Immer wieder gab es Einsätze wegen Alkohol- und Drogenexzessen oder aufgrund von handfesten Streitereien unter den zehn Hausbewohnern. Drei davon - ein Mann und zwei junge Frauen - kamen offenbar unter entsetzlichen Umständen ums Leben, der Verdächtige flüchtete mutmaßlich mit dem Zug über Passau nach Österreich, wo er Sonntagabend am Bahnhof aufgegriffen wurde, wo er am Gehsteig herumlag und weinte - auf der Psychiatrie gestand er dann die drei Morde.
Hier beim Bahnhof Linz lag der Verdächtige - psychisch beeinträchtigt oder voll betrunken - und weinte.
Untersuchungen werden noch Tage dauern
Was die restlichen Bewohner angeht, müssen sie sich vorerst eine andere Unterkunft suchen - denn die Ermittler drehen auf dem verwahrlosten Anwesen jeden Stein um, Berge von Gerümpel Stück für Stück werden abgetragen und akribisch auf die kleinsten Hinweise untersucht. Die Untersuchungen werden noch Tage dauern. Allein im Hof stapeln sich schon Schrott und Müll meterhoch vor der bröckeligen Fassade. Eine Nachbarin zur Bild Zeitung: „Kaum jemand aus der Stadt hatte Kontakt zu den Leuten hier. Sie sollen mal zu jemandem gesagt haben, dass sie keine Lust auf Arbeit haben, lieber trinken wollen.“ Tatsächlich wollte ein Reporter von SAT1 Bayern mit einem Bewohner, der aus dem Haus herauskam, reden: "Die Kontaktaufnahme scheiterte, weil der Mann völlig betrunken war."
Von den Getöteten ist bisher nur bekannt, dass alle deutsche Staatsbürger seien, dass eines ein 56-jähriger Mann war, bei der zweiten Leiche handelt es sich um eine 22-jährige Frau. Auch die dritte tote Person wurde laut Behörden mittlerweile identifiziert - sie ist eine 26-Jährige, die wie die beiden anderen Opfer im selben Haus wie der mutmaßliche Täter gewohnt hat.
Der mutmaßliche Dreifach-Killer wurde zwischenzeitlich in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses in Linz gebracht und soll demnächst nach Deutschland ausgeliefert werden.