Forderung nach präventiven Maßnahmen

Dreimal so viele Menschen sterben durch Suizid als im Verkehr

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Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie fordert anlässlich Welttags der seelischen Gesundheit stärke Förderung präventiver Maßnahmen.

Wien. Dreimal so viele Menschen sterben durch Selbstmord als bei Verkehrsunfällen. Suizid sei bei Österreichs Bevölkerung bis vierzig die zweithäufigste Todesursache nach Krebs, erklärte der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie am Dienstag. Der Verband forderte anlässlich des Welttags der seelischen Gesundheit am 10. Oktober die stärke Förderung präventiver Maßnahmen für Suizidgefährdete.
 
Im Jahr 2017 starben demnach in Österreich 1.224 Personen durch Suizid, fast dreimal so viele wie im Straßenverkehr. "Suizid ist vermeidbar, wenn präventive Maßnahmen stärker gefördert werden", sagte Präsident des Verbands (ÖBVP), Peter Stippl, laut einer Aussendung.
 
Lange Wartezeiten auf eine limitierte Anzahl an Kassenplätzen seien für psychisch erkrankte Menschen, die sofort Hilfe benötigen, laut ÖBVP eine unzumutbare Situation. Je mehr Zeit vergeht, desto größer sei oftmals die potenzielle Suizid-Gefahr oder desto schwieriger werde es, eine Therapie erfolgreich abschließen zu können. Dies gelte auch für die Nachsorge-Behandlung nach Suizidversuchen.
 
Der Verband forderte deswegen präventive Maßnahmen, also den vereinfachten Zugang zu psychotherapeutischer Behandlung. Darüber hinaus sollte die Leistbarkeit für alle Patienten und höhere Zuschüsse der Krankenkassen gewährleistet sein ebenso wie eine flächendeckende Versorgung ohne lange Wartezeiten. Auch Bewusstseinsbildung für psychische Krankheiten sei wichtig sowie die Entstigmatisierung psychischer Leiden.
 
Notfall-Kontakt bei Suizidgedanken: Telefonseelsorge 142 (ohne Vorwahl) und Psychotherapeuten-Suche 
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