Verurteilt

Drogensüchtige misshandelte Baby

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Ein junges Ehepaar musste sich am Montag im Grazer Straflandesgericht verantworten. Den beiden wurde vorgeworfen, ihr Baby schwer verletzt zu haben.

Bei der Verhandlung gestand die Frau, dass sie allein das Kind misshandelt hatte. Sie wurde zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt, ihr Mann wurde freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Baby am Kopf verletzt
Die Vorfälle hatten sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, das Baby war damals drei bis vier Monate alt gewesen. Wie sich herausstellte, waren aber ausschließlich der 30-jährigen Mutter die Nerven durchgegangen. "Ich war verzweifelt und überfordert, außerdem komplett zugedröhnt, die Drogen sind mit mir durchgegangen", zeigte sich die Angeklagte geständig. Sie hatte das schreiende Kind mehrmals heftig geschüttelt und es auch auf den Kopf geschlagen. Die Folge waren Kopfverletzungen bei dem Baby.

Kind wird wieder gesund
"Hier haben wir ein besonders schlimmes Beispiel dafür, was Suchtgift aus einem Menschen machen kann", so der Staatsanwalt. Die Situation des Kindes sei bei der Einlieferung laut Ankläger "dramatisch" gewesen, mittlerweile ist das Baby wieder gesund und dürfte laut Gutachter aller Wahrscheinlichkeit nach keine bleibenden Schäden davon getragen haben.

Die Beschuldigte musste auch erklären, warum sie ihrem Ehemann mehrmals ein Drogenersatzmittel gespritzt hatte. ""Er wollte es unbedingt ausprobieren", so ihre Erklärung. "Warum hat er es nicht selbst gespritzt?", fragte Richter Helmut Krischan. "Weil er's nicht kann", antwortete die Angeklagte. "Es gibt hier aber keine Dosierung, die verlässlich ist", gab der Richter zu bedenken.

Mutter auf Therapie
Mittlerweile ist das Kind auf einem Pflegeplatz untergebracht und die Mutter macht seit Monaten eine Therapie. Sie kam mit einer bedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr davon. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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