Kaprun-Unglück

Einigung über Schmerzensgeld möglich

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Für Aufregung sorgte am Donnerstag ein Bericht im ORF-"Morgenjournal", dass es im Fall der Kaprun-Katastrophe eine Einigung über den Schadenersatz gebe.

Der Anwalt der Gletscherbahnen Kaprun AG, Thomas Frad, sagte in einem Interview, dass die Hinterbliebenen Schmerzensgeld in der Höhe von 13 Millionen Euro erhalten würden. Justizministerin Maria Berger (S) dementierte, dass es eine Einigung gegeben habe. Diese sei erst bei einer Sitzung mit den Opfern und ihren Vertretern am 6. November im Justizministerium möglich.

13 Millionen nur "Angebot"
Die 13 Millionen seien zunächst ein Angebot von "jenen, die helfen wollen", sagte Berger. Das seien u.a. die Gletscherbahnen AG, die Generali Versicherung sowie der Bund. "Und diesen Vorschlag müssen die Hinterbliebenen erst einmal annehmen", so die Justizministerin.

Einvernehmliche Lösung wird angestrebt
Die Justizministerin bestätigte, dass es sich hierbei um ein verbessertes Angebot handelt, weil nun auch der Bund daran beteiligt sei. Mit der Schmerzensgeldzahlung in der Höhe von 13 Millionen Euro sei man daran interessiert, dass es zu einer außergerichtlichen Einigung komme, sagte Berger. In den vergangenen Jahre hat sich die Vermittlungskommission um eine einvernehmliche Lösung bemüht. Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer (F) hat die Kommission am 25. Februar 2004 eingesetzt.

Sollten die Summe und der Auszahlungsschlüssel von den Familien angenommen werden, dann gelten gerichtliche Ansprüche als gegenstandslos. Eine Zahlung von Firmen und des Bundes habe es "in diesem Ausmaß in Österreich noch nie gegeben", sagte Berger.

Empörung unter Angehörigen
Weitere Dementis über die kolportierte Einigung über das Schmerzensgeld für die Kaprun-Hinterbliebenen kamen am Donnerstagnachmittag. Sowohl der Vorsitzende der Vermittlungskommission, Nationalbank-Gouverneur, Klaus Liebscher, als auch Hinterbliebenen-Anwalt Herwig Hasslacher bestätigten, dass es noch keine Übereinkunft gäbe.

Die Opfer-Angehörigen seien empört über diese Meldung, beschwerte sich auch Hinterbliebenen-Anwalt Hasslacher. Die kolportierte Einigung von über 13 Millionen Euro sei lediglich ein Angebot und "liegt weit unter dem, was bereits seitens der in die Katastrophe involvierten Firmen in der Vermittlungskommission offeriert wurde. Die genannte Summe ist völlig inakzeptabel und weit entfernt von den berechtigten Forderungen der Hinterbliebenen", entrüstete sich Hasslacher.

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